Entworfen von den Architekten Shigeru Ban und Jean de Gastines, ist im Pariser Vorort Boulogne-Billancourt ein neues Konzerthaus entstanden – spektakuläre Holzkonstruktion inklusive.
Die Außenhaut der Konstruktion besticht mit ihrem verglasten Holz-Flechtwerk. Foto: nzz.ch/Laurent Blossier
Entlang der Île de Seguin, einer Seine-Insel, erstreckt sich ein 300 Meter langer Betonsockel, der das langgezogene Foyer des neuen Konzertsaals „La Seine Musicale“ bildet. Auf diesem thront eine riesige, glänzende Perle, deren Innenleben aus Holz gefertigt ist. Der Bau beherbergt neben Geschäften, Restaurants und Bars ein Auditorium mit 1.150 Plätzen, den großen Konzertsaal mit 4.000 Plätzen, mehrere Probe- und Aufnahmestudios, Empfangsräume sowie ein riesiges Promenadendeck für die Besucher.

Der markante futuristische Aufbau ist mit einem Tragwerk aus 700 m³ Brettschichtholz konstruiert und mit einer Verglasung von 4000 m² versehen, berichtet „Lignum“ online. Die Brettschichtholzstäbe aus Fichte sind über Holz-Holz-Verbindungen miteinander verbunden: „An den Stabenden der horizontalen Gurten werden gewaltige Zugkräfte im Stoss über gezackte Schäftungen mechanisch übernommen. Die dazu erstmals benutzten Nockenleisten bestehen aus hochfestem Buchensperrholz. Diese Konstruktion aus Holz und Glas umfasst die darinliegende komplexe Betonstruktur und gibt der Anlage ihre architektonische Identität.“

Auch das Innere der großen Konzerthalle sei geprägt von dem typischen hölzernen Flechtwerk, heißt es weiter. „Die grosse Konzerthalle der ‹Seine Musicale› wird von Shigeru Bans mittlerweile ikonischem Sechseckmuster umhüllt, in vorliegenden Fall materialisiert durch insgesamt 99 doppelt gekrümmte Holzträger, die sich an Knotenpunkten gegenseitig durchdringen.“ Die geschwungenen Wände und Balkone seien ebenfalls mit Holzplanken verkleidet, die gewellt, perforiert oder geflochten seien, berichtet die „Neue Zürcher Zeitung“ online. Weiters zierten rund tausend ornamentierte hölzerne Sechsecke die Decke.

Bemerkenswert ist auch das 45 Meter hohe Solarsegel, das auf Schienen den runden Aufbau umfährt und dabei die 800 m² Photovoltaikzellen in optimalem Winkel zur Sonne ausrichtet. Die Architekten sprächen von ihrem Bau daher auch als „Symbol für eine der Umwelt angepasste Technik“, wie „Lignum“ berichtet. In der „Seine Musicale“, deren Errichtung etwa 170 Millionen Euro gekostet hat, sollen künftig etwa 300 Konzerte im Jahr stattfinden.

Bericht „Neue Zürcher Zeitung“

Bericht „Lignum“

Homepage La Seine Musicale
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