Die Schweiz und Liechtenstein haben am letzten Freitag zum vierten Mal den Architekturpreis für nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen verliehen: Zwei der drei Hauptpreise gingen nach Österreich.
„Der Holzbau strickt den Ort sorgfältig weiter und setzt auf die regionale Bauwirtschaft“, gebründet die Jury ihre Entschiedung für das Brander Schulgebäude. Foto: Albrecht Schnabel
Aus 261 Eingaben kürte eine internationale Jury vier Preisträger und vergab außerdem sieben Anerkennungen. Ausgezeichnet werden Sanierungen und Neubauten in den Alpen, die sowohl aus ästhetischer als auch aus nachhaltiger Sicht überzeugen. Die ArchitektInnen der in diesem Jahr prämierten Gebäude gingen insbesondere sorgsam mit dem Boden und dem baulichen Erbe um, schreibt das Schweizerische Bundesamts für Raumentwicklung in einer Mitteilung.

Den ersten Preis erhielt das Schulgebäude im Vorarlberger Bergdorf Brand, in dem eine Volksschule, ein Kindergarten mit Kinderkrippe, ein Musik- sowie ein Mehrzweckraum untergebracht sind. „Die Innenräume zeigen die Vorarlberger Holzbaukunst in ihrer ganzen Pracht: sägeroher Parkettboden und Massivholzeinbauten, selbst die Lüftungsschächte sind aus Holz“, heißt es. Das Gebäude beweise, dass umfassende Nachhaltigkeit am Bau möglich und bezahlbar sei.

Den zweiten Platz teilen sich die Schaukäserei Kaslab’n im kärtnerischen Randenthein, das Ergebnis eines „genossenschaftlichen Kraftakts und einer beispielhaften Partnerschaft von Bauherren und Architekten“, und der kleine MPreis-Supermarkt in St. Martin am Tennengebirge bei Salzburg, der als präzises Passstück in der Dorfstruktur Ruhe ausstrahle und sozialen Mehrwert liefere. Das Gemeinschaftszentrum des 300 EinwohnerInnen zählenden Ortes Caltron im italienischen Trentino belegte den dritten Platz: Das Gebäude „interpretiert das traditionelle Bauen neu und bildet einen Abschluss zur offenen Landschaft.“

„Constructive Alps zeigt, wie im sensiblen Raum der Alpen gleichzeitig rücksichtsvoll und innovativ gebaut werden kann“, sagte Jurypräsident Köbi Gantenbein anlässlich der Preisverleihung in Bern. „Die Jury hat viele Gebäude prämiert, die den Neuanfang des Bauens auch als Neuanfang der Gemeinschaft begreifen.“ Die ausgezeichneten und weitere 19 Projekte, die für die zweite Runde des „Constructive Alps“-Awards nominiert wurden, werden bis 25.2.2018 im Alpinen Museum der Schweiz in Bern gezeigt.

Webseite „Constructive Alps“
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