Pilze und Holz vertragen sich normalerweise nicht. Die empa in Zürich spielt aber Mediator und bringt sie nun zusammen. 

Pilze haben diese Spuren im Holz hinterlassen. Foto: empa

Für gewöhnlich läuft die Beziehung zwischen Pilzen und Holz zwar gut für die Pilze aber dafür umso schlechter für das Holz. In der Regel dient es ihnen Wachstumsgrund, als Nahrung und geht dabei selbst zugrunde. Entweder lässt der Pilz es verfaulen oder hinterlässt zumindest unerwünschte Streifen und Spuren. 

Forschende der Empa, dem interdisziplinären Forschungsinstitut des Bereichs Materialwissenschaften und Technologie der ETH Zürich, haben dieses Problem erkannt. Wie in jedem Problem verstecken sich aber auch in diesem Chancen und Möglichkeiten. Auch das haben die Forschenden erkannt. 

Trüffelbuche

Man braucht nur einen Blick in die Natur zu werfen, um sie zu finden. Die Trüffelbuche zum Beispiel ist schon seit langem ein beliebtes Material für hochwertige Möbel. Leider ist sie aber auch nicht besonders leicht zu finden. Das Holz muss über Jahre verrotten und wenn das getan ist, ist noch lange nicht klar, ob das Holz mit der Verfärbung überhaupt nutzbar ist. 

Was hier fehlt, ist eine Möglichkeit, den Prozess zu kontrollieren und wirklich nur jene Aspekte einzubringen, die man will. Sprich: Verfärbung und Musterung dürfen bleiben, der Verfall muss weichen. Hier kommen die Forschenden aus der Abteilung Applied Wood Materials der Empa zum Einsatz. 

Marmoriertes Holz

Ihnen ist es gelungen Harthölzer wie Buche, Esche und Ahorn mit ihrem Verfahren gezielt zu verfärben. Dafür greifen sie zurück auf den Brandkrustenpilz und die Schmetterlingstramete. Beide hinterlassen durch den Farbstoff Melanin schwarze Linien und lassen das umliegende Holz gleichzeitig mit dem Enzym Laccase ausbleichen. Dadurch entsteht ein Muster mit starkem Kontrast, das teilweise an Marmor erinnert. 

Ja nachdem, wie die Forschenden die Pilze miteinander kombinieren verändert sich auch das Muster im Holz. Wild und ungestüm auf der einen Seite, beinahe geometrisch präzise auf der anderen. Bei diesem Effekt hört die Technik aber nicht auf. Im Gegenteil: Mit der richtigen Methode könnte man den Pilzen sogar das Schreiben beibringen. (flb)

Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite benutzerfreundlicher zu gestalten. Wenn Sie diese Webseite nutzen, akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies.