Das Dach der Malteserkirche in der Wiener Innenstadt besteht nach neuesten Erkenntnissen aus Hölzern, die mit ihren 900 Jahren so alt sind wie der Malteserorden selbst.
Schon die erste Begehung erhärtete den Verdacht, dass es sich beim Dach der Malteserkirche um ein besonders altes Zimmermannswerk handeln muss. Foto: www.malteserorden.at
Ein Archivplan führte zu der Erkenntnis, dass das hölzerne Dach nicht, wie bisher angenommen, aus dem 19. Jahrhundert stammt. Der Plan zeigt die Malteserkirche mit einem Dachstuhl, der nicht zu den sonst typischen Wiener Konstruktionen passt, sondern Ähnlichkeiten mit dem bislang ältesten Dach von 1299 im Alten Rathaus hat.

Eine dendrochronologische Untersuchung, bei der das Alter der Hölzer über die Analyse der Jahrringe bestimmt wird, ergab eine Fällzeit der Bäume von 1307 bis 1312, informiert das Bundesdenkmalamt in einer Aussendung. Die Holzproben zeigen zudem, dass die Bäume zum Zeitpunkt der Fällung bereits zweihundert Jahre alt waren. Sie begannen also zu jener Zeit zu wachsen, als im 11. Jahrhundert in Jerusalem der Malteserorden gegründet wurde.

Das Dach gehöre tatsächlich zum gotischen Bau der Kirche, der damit erstmals genau datiert sei, heißt es weiter. Das Dachwerk habe 700 Jahre lang unbeschadet alle Stadtbrände, Kriegsereignisse und Bautätigkeiten in der Kärntner Straße überstanden und ist bis heute vollständig erhalten. Die Stadt Wien besitzt damit nun wieder ein mittelalterliches Dachwerk des frühen 14. Jahrhunderts.

Webseite Bundesdenkmalamt

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