newspic_rothboeck12.02.2010 - Den Verantwortlichen des österreichischen Holzbaus missfällt die Vorgangsweise beim Forschungsprojekt "Nachhaltigkeit massiv" - in einem Brief, der auch an Minister Berlakovich ging, prangern sie tendenziöse Darstellungen an. Der Fachverband sieht es anders, ist aber gesprächsbereit.
"Es mutet befremdlich an, wenn in Österreich einer neuen sozialen Nachhaltigkeit dieselbe Bedeutung wie der Energiefrage (Reduzierung von CO2 als Hauptthema) gegeben wird", schreibt Richard Rothböck (Foto), Bundesinnungsmeister Holzbau in einem Brief, den in diesen Tagen der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT), Rene Alfons Haiden, bekam. Kopie: Lebensminiser Berlakovich und einige weitere Institutionen.

Die ÖGUT hatte einen ordentlichen Brocken Steuergeld aufgetan, um für den Co-Sponsor, den Fachverband Stein- und Keramische Industrie, die Vorzüge von Beton & Ziegel im Sinne der Nachhaltigkeit zu beweisen. Eines der Detailergebnisse war eine eher unerwartete Kehrtwendung in der Bewertung von Häusern - während das klima:aktiv-Haus der Energie-Effizienz 60 % zumisst, sind in dem ÖGUT-Konzept nun nur noch 20 %.

Eher nebulöse soziale Faktoren werden genauso mit 20 % bewertet. Rothböck zu "www.holzbaunews.at": "Es kann doch nicht sein, das ein Material seine Nachteile verliert, indem man sagt, jetzt ist uns das Soziale eben wichtiger".

Auch die sommerliche Erwärmung sei tendenziös dargestellt: "Das Thema sommerliche Erwärmung ist, unabhängig vom Material, als eine Aufgabe der richtigen Planung zu verstehen. Dies hat nach unserer Meinung in den vorliegenden Ansätzen nicht ausreichend Eingang gefunden", schreibt die Bundesinnung.

Naturgemäß etwas anders sieht das der Fachverband Stein-Keramik. Geschäftsführer Carl Hennrich: "Wir haben dieses Projekt initiiert, um eine jahrelang bestehende Lücke im Forschungsbereich zu schließen. Baumaterialien mineralischen Ursprungs wurden in den vergangenen Jahren viel zu wenig hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit untersucht und verbessert. Die sozialen Kriterien sind in der Gebäudebewertung stärker zu betonen, weil das einer langjährigen Forderung von Bauträgern und anderen entspricht. Dennoch wird die Energie-Effizienz auch weiterhin das wichtigste Kriterium bleiben."

Außerdem sei dies nur der Start einer Reihe von Initiativen in dieser Hinsicht und er habe bereits der Holzindustrie angeboten, gemeinsam an der weiteren Entwicklung zu arbeiten. Dies gelte auch für alle anderen Branchen des Holzbaus.

Forschungsinitiative "Nachhaltigkeit massiv"


Bundesinnung Holzbau

ÖGUT


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