Die österreichischen Bundesforste investieren aktuell stark im Immobilien-Bereich. Ein Überblick über die aktuellen Projekte. 
Ein umgebautes Mehrfamilienhaus im Wienerwald der österreichischen Bundesforste. Foto: Öbf-Immobilien
Die Waldfläche in Österreich beträgt 40.178 km2. Ein Achtel davon – also 5.100 km2 – gehört zu den Flächen der österreichischen Bundesforste. Damit gehören sie nicht nur zu den wichtigsten Landinhabenden in Österreich, sondern mittlerweile auch zu den zentralen Bewirtschaftenden von Immobilien. 

Insgesamt gehören den Bundesforsten über 4.000 Gebäude und zahlreiche Liegenschaften. Der gegenwärtige Umsatz mit Immobilien beträgt 46 Mio. €; ungefähr 20 % des Unternehmensumsatzes. Damit wollen sich die Bundesforste aber nicht begnügen, wie Immobilien-Vorstand Georg Schöppl die aktuellen Pläne erklärt: 

„In den nächsten drei Jahren planen wir, fast 38 Millionen Euro in Immobilien und Wohnbau zu investieren Die Investitionen fließen vorrangig in Mietshäuser und Betriebsgebäude, aber auch in andere Gebäude wie Jagdimmobilien und weitere Eigenentwicklungen auf ÖBf-Flächen. Allein für 2019 sind fast 10,5 Millionen Euro an Immobilien-Investitionen geplant.“ 

Holzriegel vor!
Laut Angaben des Unternehmens sollen die Gebäude größtenteils in Holzriegel-Bauweise entstehen. Auf Nachfrage des holzmagazin erklärte das Unternehmen dieses „größtenteils“ so: „Teilweise wird – nicht zuletzt im Sinne einer nachhaltigen Immobiliennutzung – auch Altsubstanz genützt, sprich Gebäude, die in Massivbauweise, meist Ziegel, errichtet wurden.“ 

Das gilt zum Beispiel für die Revierleiterzentren in Schneegattern (OÖ), Faistenau (Salzburg) oder Palfau (Stmk.), wo ein altes Schulgebäude adaptiert und zu einem modernen Revierleiterzentrum umgebaut wurde. Hier wurde auf die baulichen Gegebenheiten aufgesetzt, Holz kam hauptsächlich in der Innenraumgestaltung – Böden und Mobiliar – zum Einsatz. 

Aber nicht nur Umbauten und Revierleiterzentren entstehen unter den Bundesforsten. Für die nächsten Jahre sind diverse andere Projekte geplant. Hier kurz vorgestellt: 

Mehrparteienhaus im Wienerwald
Bei Alland im Wienerwald wurde eine 250 Jahre alte Forstverwaltung zu einem modernen Mehrparteienhaus mit neun Einheiten. Besonderheit: Der alte Dachstuhl der damals noch ohne Metallnägel gebaut wurde, ist immer noch erhalten und dient nun als Tragwerk für den Rohdachboden. Bis auf zwei Wohnungen wurden hier bereits alle vermietet, das Bauvolumen betrug knapp 2 Mio. €. 

Wohnanlage in Loibichl
In Loibichl am Mondsee ist eine neue Wohnanlage samt angeschlossenem Revierleiterzentrum geplant. Die Anlage auf, bestehend aus vier Baukörpern mit 12 Wohnungen, wird in Holzbauweise errichtet. Das Material Stein kommt mit dem Holz als architektonisches Element zum Einsatz und symbolisiert den Charakter früherer Holzfällerhütten. 

Auch bei den Wohnungen tritt Holz als wesentlicher Baustoff hervor. Ein „natürliches Wohnen“ mit und in Massivholz wird somit auch im Mietwohnbereich möglich. Baubeginn ist 2019 geplant, das Bauvolumen beträgt 3,9 Mio. Euro. Entwurf und Umsetzung stammen von den F2 Architekten in Schwanenstadt, die schon mehrere Gebäude im Auftrag der Bundesforste gestaltet haben.  

Vier Geschosse in St. Johann im Pongau
Ronacher & Ronacher haben einen viergeschossigen Massivholzwohnbau in St. Johann im Pongau geplant. Er wird aus drei vollen und einem Dachgeschoss bestehen. Insgesamt werden rund 450 m3 Schnittholz (PEFC-zertifiziert) verbaut, wobei Lärche in der Fassadengestaltung und Außenschalung und Fichte für die Massivholzwände und Decken zum Einsatz kommt. 

Insgesamt sollen acht plus eine Wohneinheit entstehen und im Erdgeschoss wird der Verein „die Laube – betreutes Wohnen“ untergebracht sein. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen; Fertigstellung voraussichtlich im Frühjahr 2020. Das Bauvolumen beträgt rd. 2,7 Mio. Euro.  

Wohnprojekt in Gablitz
In Niederösterreich ist aktuell ein weiteres Wohnprojekt bei Gablitz im Wienerwald geplant, es steht aber noch am Anfang der Entwicklungsphase. Auf einer Bruttogeschossfläche von rund 5.000 m2 sind etwa 50 Wohnungen im Ortszentrum von Gablitz im Wienerwald geplant. Die Ideenfindung mit Architekturbüros startete bereits, eine Entscheidung über den finalen Entwurf ist aber noch nicht gefallen. Die Umsetzung soll 2020/21 erfolgen. 

Bei all diesen Projekten sind die Ziele der österreichischen Bundesforste doch klar gesteckt, wie Immobilien-Vorstand Georg Schöppl erklärt: „Wir streben ein organisches Wachstum an und bewirtschaften unsere Immobilien nachhaltig und vorausschauend.“ (flb)
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