3.100 m2, Platz für bis zu 500 Studierende und Gold-Standard nach klimaaktiv. Ein neues Seminarzentrum in Holzbauweise entsteht im 19. Bezirk. 

So wird der neue Bau am Standort Türkenschanze wohl aussehen. Foto: ARGE SWAP + DELTA Architekten

Der erste steht in Tulln. Nun folgt der zweite Holzbau der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU). Dieser entsteht aktuell im 19. Wiener Gemeindebezirk und feierte am Montag Spatenstich. Die BOKU möchte damit aufzeigen, dass Nachhaltigkeit hier nicht nur gelehrt werde, sondern auch gelebt, wie Rektor Hubert Hasenauer Wien erklärt: 

„Viele unserer Gebäude, und hier vor allem die Neubauten, entsprechen dem aktuellen Stand der Technik und sind klimaneutral. Das neue Seminarzentrum am Standort Türkenschanze zeichnet sich u.a. durch den Baustoff Holz und das Energiekonzept aus – bereits die Planungsgrundlage erreichte 987 von 1000 Punkten nach klimaaktiv und erhielt das Gold-Zertifikat.“ 

Komplett in Holz

Das neue Hochschulgebäude der BOKU wird vom erhöhten Erdgeschoß bis zum dritten Stockwerk komplett in Holzbauweise konstruiert. Dabei kommen nach Hans-Peter Weiss, Bauträger und Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), nur vorgefertigte Holzelemente zum Einsatz. „Dazu werden rund 950 Kubikmeter Brettsperrholz aus heimischen Wäldern verarbeitet. Neben den ökologischen Faktoren ist vor allem die kurze Bauzeit das große Plus dieses Baustoffes“, beschreibt er. 

Im leicht erhöhten Erdgeschoss findet neben einem weitläufigen Foyer auch ein Hörsaal mit 200 Sitzplätzen Platz. Eine Faltwand teilt ihn bei Bedarf in der Mitte. Zusätzlich bietet Erdgeschoss auch noch Raum für zwei Gewerbeeinheiten: Eine Bäckerei und eine Essenskooperation. Der Hauptzugang verläuft über eine Rampe oder Treppe. 

Raumaufteilung

Über dem Erdgeschoss – im ersten Stockwerk – findet sich die Bibliothek mit 100 Leseplätzen ein. Im zweiten und dritten Stockwerk entstehen Poolräume sowie Instituts- und Büroflächen. Weiter unten befindet sich ein Sockelgeschoss, auf dem das Erdgeschoss ruht. Hier finden acht weitere Seminarräume Platz. Der Zugang ist ebenerdig. Im Untergeschoss folgen Haustechnik, Lager- und Archivräume. 

Mit dem Holzbau verfolgen die Bautragenden und die Hochschule das klare Ziel der Nachhaltigkeit. Die 3.100 m2 erreichen laut den aktuellen Plänen den Gold-Status von klimaaktiv. Dazu tragen unter anderem Heizung und Kühlung bei. Das Seminarzentrum setzt für den Winter auf Fernwärme und für den Sommer auf eine Low-Tech-Methode. „Free Cooling“ soll nachts kühle Luft im Grünraum ansaugen und über den Heiz- und Kühlestrich im gesamten Gebäude verteilen. Außenliegender Sonnen- und innenliegender Blendschutz erledigen den Rest. 

Der Bau hat bereits im April begonnen und soll mit Frühjahr 2020 abgeschlossen sein. Die BOKU möchte das Gebäude nach einer technischen Einrichtungsphase mit Herbst 2020, zum Start des Wintersemesters in Betrieb nehmen. (flb)


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