Eine Studie aus Leipzig zeigt, dass schwarze Abdichtungsplanen bei Holz-Flachdächern wesentlich besser vor feuchtigkeitsbedingten Schäden schützen.

Holzbauer kennen es aus eigener Erfahrung: Flachdächer in Holzbauweise können innerhalb kurzer Zeit marode werden, weil vorhandene oder eingedrungene Feuchtigkeit nicht entweichen kann. Das Ergebnis eines Feldtests der Gesellschaft für Materialforschung und Prüfungsanstalt für das Bauwesen (MFPA) in Leipzig und des Lehrstuhls für Holzbau und Baukonstruktion der TU München hat das nun wissenschaftlich untermauert.

Von acht Varianten unbelüfteter, einschaliger Flachdachkonstruktionen, die auf einem Versuchsgebäude in Leipzig errichtet wurden, waren bezüglich der Luftfeuchte nur vier Varianten unbedenklich.

Bei drei der unbedenklichen Konstruktionen wurden schwarze Dichtungsbahnen als Deckschicht verwendet. Als ideal stellte sich die Kombination aus oberer OSB-Platte, Zellulose-Dämmung und feuchtevariabler Dampfbremse heraus. Das Resümee der Studienautoren: Bei unbelüfteten Flachdächern ist immer eine schwarze PVC-Bahn einer grauen vorzuziehen. Die erhöhte absorbierte kurzwellige solare Strahlung sorgt für hygrische Entspannung im Dachaufbau und damit für ein erhöhtes Rücktrocknungsverhalten.

Einen noch größeren Einfluss hat die Wahl des Materials der Dachabdichtung: Gegenüber einer Bitumenabdichtung beispielsweise oder anderen relativ dampfdichten Dachbahnen weist die verhältnismäßig dampfoffene schwarze PVC-Bahn signifikante Vorteile hinsichtlich der hygrischen Unbedenklichkeit des Dachaufbaus auf.

Acht geben sollte man, wenn eine Überbauung des unbelüfteten Flachdachs mit Bauteilen wie beispielsweise einer Photovoltaikanlage geplant ist. Die Überbauung hat laut Studie einen entscheidenden Einfluss auf das hygrothermische Verhalten der Konstruktion und macht deshalb eine detaillierte Untersuchung notwendig.

Der Eintritt von Regen in die Dachkonstruktion oder ein Leck in der Luftdichtungsebene sollte aber in jedem Fall vermieden werden. Denn dann ist auch keine der empfohlenen Varianten in der Lage vor Schäden zu schützen.

Mehr Informationen: TU München, Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion

Foto: TU Münche, Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite benutzerfreundlicher zu gestalten. Wenn Sie diese Webseite nutzen, akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies.