Hirschkäferbiotop, Storchenhorst, Wildbienenhotel – wenn der NABU baut, profitieren Flora und Fauna. 

Beim NABU-Zentrum wurde auch beim Bau auch Nachhaltigkeit geachtet. Foto: Gutex

Mit dem neuen NABU‐Bodenseezentrum erhalten die NABU-Aktiven in Reichenau ein neues Headquarter, das umweltbewusst und vorbildlich die Grundsätze des Naturschutzbund Deutschland e.V. erfüllt. So wurde beim Bau viel Wert auf naturverträgliche Materialien gelegt.

Das 774 Hektar großte Naturreseravat am deutschen Bodenseeufer beheimatet rund 300 verschiedene Vögel- und 330 Schmetterlingsarten und zeigt damit enormen Artenreichtum. „Mit der seit Jahrzehnten kontinuierlich betriebenen Erfassung der Vogel- und Pflanzenbestände leisten die überwiegend ehrenamtlichen Naturkundler_innen des NABU einen unverzichtbaren Beitrag zur Dokumentation der Entwicklungen am Bodensee“, betonte Landesumweltminister Franz Untersteller zur Eröffnung des Bodenseezentrums im Herbst 2018.

Nutzgebäude integriert in die Natur

Das neue Zentrum besteht aus zwei separaten Baukörpern mit unterschiedlich langen Gebäudekanten. Die zweigeschossigen Vielecke mit flachen Pultdächern sind zueinander versetzt angeordnet und eröffnen so den Blick auf das Biotop und die Naturlandschaft. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Braun + Müller aus Konstanz und ging als Sieger eines Architektenwettbewerbs hervor. Er beherbergt diverse Nutzungseinheiten: Im nördlichen Bau sind die Öffentlichkeitsarbeit mit einer informativen Dauerausstellung, ein Seminarraum sowie Büros untergebracht. Im südlichen Bau befinden sich die Werkstatt für die Landschaftspflegegeräte sowie ein einfacher Wohnbereich für junge freiwillige Mitarbeiter_innen. Der Innenhof mit Holzdeck lädt zum Verweilen ein. Ein drittes Gebäude, das sich optisch und funktional in den Entwurf einreiht, möchte die Gemeinde Reichenau hinzufügen, um es als Verkaufs- und Infopunkt zu nutzen.

Die Baukörper wurden so gebaut, dass sich der Blick auf das Biotop und die Naturlandschaft öffnet. Foto: Gutex

Nachhaltigkeit im NABU-Zentrum 

Nachhaltigkeit und die Nutzung natürlicher Ressourcen spielten beim Bau des NABU-°©‐Bodenseezentrums eine große Rolle: So wurde Vogelschutzglas für die Fenster‐ und Türfläche genutzt, Solartechnik auf dem Dach sorgt für Strom und eine hocheffiziente Wärmepumpe für Wärme. Die Gebäude sind mit zertifiziertem Holz (FSC, PEFC) als Holzständerbau konzipiert und wurden mit natürlichen Dämmstoffen gedämmt. Den Abschluss der vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) bildet eine Schalung aus heimischer Weißtanne.

Fünf Wochen Bauzeit

Mit der baulichen Umsetzung wurden die Holzbauspezialisten von Ettwein Holzbau aus Villingen‐Schwenningen beauftragt, die den Neubau in insgesamt 12 Monaten Bauzeit bezugsbereit fertigstellten. Dazu wurden die einzelnen bis zu 10 Meter breiten und 3 Meter hohen Wand- und Deckenelemente des Holzständerbaus im Werk vorgefertigt und per Tieflader nach Reichenau gebracht – fünf Wochen später stand der Rohbau und der Ausbau konnte beginnen.

Dämmung mit Holz

Für den Aufbau der VHF kamen rund 1.000 Quadratmeter Holzfaserdämmung zum Einsatz. Hinter der Wetterschale aus heimischer Weißtanne und der Belüftungsebene dämmen die feuchteunempfindlichen Holzfaserdämmplatten GUTEX Multitherm. (sgl) 

 

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