Auf insgesamt 240 m Länge und 35 m Breite erstreckt sich die schimmernde, geschwungene Silhouette des neuen Gebäudes – am höchsten Punkt misst die gewölbte Fassade 27 Meter. Die ungewöhnliche Form der Konstruktion, die vom japanischen Stararchitekten Shigeru Ban entworfen wurde, will mit den Konventionen klassischer Bürohaus-Architektur brechen und die Fantasie wecken.
Das Grundgerüst der 11.200 m² großen Fassade bildet eine Holzgitterkonstruktion. Moderne 3D-Technologie hatte im Vorfeld geholfen, die genaue Form und Positionierung der insgesamt rund 4.600 Balken zu definieren, die mit einem ausgeklügelten Steckprinzip passgenau miteinander verbunden wurden. Da die Holzgitterschale des Swatch-Gebäudes als großflächige Bürofassade dient, wurde darüber hinaus außerdem ein komplexes Geflecht aus Leitungen diskret in die Struktur integriert, informiert das Unternehmen in einer Aussendung.
Im Inneren des Gebäudes verteilen sich insgesamt 25.000 m² Geschossfläche auf 5 Stockwerke. Die Fläche der vier oberen Etagen verringert sich schrittweise von Stockwerk zu Stockwerk, Galerien mit Glasbrüstungen ermöglichen einen Blick auf die unteren Etagen. Neben den regulären Arbeitsplätzen sind über das ganze Gebäude Gemeinschaftsflächen verteilt. Das Untergeschoss wiederum erstreckt sich über die gesamte Länge des Gebäudes, hier finden sich Technikräume und die Tiefgarage.
Verwendet wurde beim Bau ausschließlich Holz aus Schweizer Wäldern – hauptsächlich Fichtenholz. Insgesamt wurden knapp 1.997 m³ benötigt. Das Energiekonzept beruht auf Solartechnologie und Grundwassernutzung und ermöglicht, Gebäudefunktionen wie Lüftung, Kühlung, Heizung und Grundbeleuchtung autonom zu betreiben. In die Wabenstruktur der Fassade wurden 442 individuell gefertigte, gebogene Solarelemente mit einer Fläche von 1.770 m² eingesetzt, die pro Jahr rund 212,3 MWh Strom erzeugen sollen.
Eine eigenständige architektonische Einheit bildet zusätzlich die so genannte Cité du Temps, die das Swatch-Gebäude ergänzt und die ebenfalls von Shigeru Ban entworfen wurde. Auf 80 mal 17 mal 28 Metern finden sich vierzehn Arkaden, jeweils fünf Meter breit und mit einer Spannweite von fünfzehn Metern. Eine Fußgängerbrücke verbindet den neuen Hauptsitz mit der Cité du Temps, in der zwei Ausstellungen untergebracht sind und in der sich außerdem die ellipsenförmige Conference Hall für bis zu 400 Personen befindet. (cst)