Die denkmalgeschützte Holzhängeschale des  Architekten Günter Behnisch im Westfalenpark Dortmund in Deutschland wurde aufwendig instandgesetzt.

Das Dach des Sonnensegels hat eine Spannweite von 60 mal 64 Metern. Foto: Roland Gorecki

Die Holzkonstruktion wurde 1969 anlässlich der Bundesgartenschau „Euroflor“ errichtet und sollte die besonderen Eigenschaften des Werkstoffs Holz demonstrieren. Behnisch entwarf das „Sonnensegel“ als doppelt gekrümmte Fläche, die hyperbolische Paraboloidschale gilt als das erste zugbeanspruchte Holzflächentragwerk mit freien Rändern und zeigt eine für die Nachkriegszeit typische Architektursprache. Ursprünglich war geplant, die Hängeschale nach der Bundesgartenschau abzutragen – sie blieb jedoch bestehen. Im Laufe der Jahrzehnte wurde das markante Bauwerk durch Feuchtigkeit, Witterungseinflüsse und Pilzbefall beschädigt, zwischenzeitlich drohte sogar der Abriss.

Letztendlich nahm sich die Wüstenrot-Stiftung des Sonnensegels an und prüfte 2017 mit einer Machbarkeitsstudie die Möglichkeiten einer denkmalpflegerischen Sanierung, die in Zusammenarbeit mir der Stadt Dortmund unlängst abgeschlossen wurde. Um das Segel dauerhaft zu stabilisieren, mussten unter anderem die defekten Holzstützen und die stählernen Spannseile ausgetauscht werden. Die neuen, aus acetyliertem Holz gefertigten, Holzstützen rüsteten das Bauwerk nun für die Zukunft, informiert die Wüstenrot Stiftung.

Das Bauholz wurde in einem chemischen Verfahren getrocknet und mit Essigsäureanhydrid behandelt, wodurch die Ansiedlung von Pilzen oder Insekten verhindert beziehungsweise erschwert wird. Das präparierte Holz ist wesentlich haltbarer als konventionelles, ohne dabei seine Recyclingfähigkeit zu verlieren. Auch die schwer geschädigte bauzeitliche Holzmembran habe unter großflächigen Schäden gelitten und musste unter Zuhilfenahme eines aufwändigen Raumgerüsts zu über 50 Prozent ersetzt werden. Auch die Rand- und Nebenträger wurden instandgesetzt. (cst)

Sonnensegel 

Wüstenrot Stiftung 

Westfalenpark Dortmund 

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