Die Jury würdigte den hohen Innovationsgrad des Entwurfs von Snøhetta, der eine „inspirierende und zugleich anspruchsvolle Lernumgebung entwickelt“.

Uni-Campus in Klagenfurt
Markente Sägezahnoptik am Dach des geplanten Uni-Campus in Klagenfurt. Rendering Snoehetta / zoa3d

Lei låssn, das wird eine neue Landmarke: Spacig, auffällig, praktisch. Zumindest sehen das die Architekt:innen und die BIG, die Auftraggeber so. Der Universitätscampus in Klagenfurt ist bald nicht mehr zu übersehen.

Mit dem siegreichen Entwurf für den Masterplan der Universität in Klagenfurt, will das Architekturbüro Snøhetta die Frage beantworten, wie inspirierende Räume für Lehren und Lernen aussehen können bei gleichzeitig nachhaltiger Architektur.

Die Wettbewerbsaufgabe verlangte eine Umstrukturierung des Universitätsgeländes in der Kärntner Stadt und den Entwurf eines neuen Institutsgebäudes.

Hier die Darstellung der Architekt:innen: „Ein 'Landschaftsband' stärkt die Ost-West-Achse, die Verbindung vom Stadtzentrum zum Wörthersee, und verbindet unterschiedliche Aktivitäten und Raumtypologien wie Plätze, Veranstaltungs- und Erholungsräume, ein Amphitheater, Wasserspiele und Outdoor-Lernräume.“

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Die geplante, moderne Lernlandschaft – schaut gar nicht mehr wie ein Schulgebäude aus. Rendering: Snøhetta

„Zwei neue Holzbauten markieren deutlich die beiden Seiten der linear organisierten Freiräume, betonen den Hauptzugang zu den bestehenden Gebäuden, verankern den Universitätscampus in der Stadtstruktur und machen ihn von der Straße aus sichtbar. Die neuen öffentlichen Räume und nachhaltigen Landschaften sowie die alten und neuen Gebäude bilden ein Gesamtensemble.“ (Snøhetta)

Architektur
: Snoehetta, Innsbruck, Oslo
Zeitplan: ab 2021

Standort: Klagenfurt, Österreich
Koperation: Bollinger+Grohmann
Auftraggeber: Bundesimmobiliengesellschaft

Größe:
Gebäude: 11.700 m²
Fläche: 107.700 m²

Die Jury würdigte den hohen Innovationsgrad des Entwurfs von Snøhetta, der nicht nur auf eine gelungene städtebauliche Gestaltung und innovative Architektur setzt, sondern auch eine inspirierende und zugleich anspruchsvolle Lernumgebung entwickelt. Dies lädt letztlich zum intensiven Diskurs über die Frage ein, was eine Universität heute leisten soll und muss.

Eine „Lernlandschaft“ zwichen Stadt und Wörthersee

Eine großzügige Lernlandschaft erweitert die Campus-Idee in den Innenraum und stellt die Rolle der universitären Umgebung neu dar. Dabei bildet ein markantes Bibliotheks-Treppenhaus ein imposantes Raumerlebnis mit hohem Aufenthalts- und Kommunikationspotenzial. Unter einem Dach befinden sich verschiedene Institute und Büros sowie offene Lernbereiche und Co-Working Spaces, die den Austausch und Wissenstransfer fördern. Das gesamte dritte Obergeschoss ist als offene Bürolandschaft konzipiert und entspricht damit den Anforderungen eines modernen Universitätslebens. Die kompakte, aber flexible Anordnung der verschiedenen Nutzungen unter einem Dach kann bei Bedarf an zukünftige Bedürfnisse angepasst werden.

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Holzgebäude mit Sägezahldach

Konzeptionell besteht das Gebäude aus zwei Teilen: Einer Gebäudehülle aus einer Holzkonstruktion mit einem Sägezahndach, die sich über das gesamte Volumen erstreckt, und einem kompakten Holzbau im Inneren. Das Sägezahndach sorgt für tageslichtdurchflutete Innenräume sowie für großflächige Flächen für Photovoltaikanlagen.

Vertikallamellen reagieren auf den Sonnenstand

Die Innenhöfe tragen zur natürlichen Belichtung der Büros bei. Eine Lamellenfassade schafft Transparenz und schützt vor direkter Sonneneinstrahlung. Die Anordnung der Vertikallamellen variiert in Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung.

Gute Energiebilanz

Die Jury hebt auch das günstige Verhältnis von Volumen und Hüllfläche und die daraus resultierenden positiven Auswirkungen auf die Energiebilanz hervor. Durch eine intelligente Lüftungsstrategie und eine natürliche Belüftung in Teilbereichen des Gebäudes kann zudem der Energieverbrauch um ein Drittel gesenkt werden. 

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Höhen-Orientierung an bestehenden Gebäuden

Die drei Geschosse des vorgeschlagenen Holzbaus orientieren sich an der Höhe der bestehenden Gebäude und verstärken den Eindruck eines Gesamtensembles. Die Positionierung des Neubaus im Osten reagiert auf den diagonalen Zugang zum Campus und schafft einen „Eingangsboulevard“, der zum bestehenden Vorplatz führt. Dadurch entsteht ein ikonischer Grundriss in Form eines Parallelogramms. Das Sägezahndach verläuft jedoch in Ost-West-Richtung und unterstreicht die Hauptachse des Masterplans.

(hst)

 

 

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