Von der Wurzel bis zur Krone: Das Hamburger „Roots“ bekommt seine ersten Holzelemente.  Fichte, Kiefer, Tanne und Buche kommen zum Einsatz.

Holzbau
Die ersten Teile fliegen ein: Es werden noch 1.199 folgen. Das Roots beginnt Form anzunehmen. Foto: Garbe Immobilien-Projekte, Daniel Sumesgutner

Seit Mitte Mai 2022 montieren die Teams die vorerst acht modularen Wand- und Deckenelemente des Riegelgebäudes zu einem Ganzen. Bis Sommer 2023 entsteht aus rund 1.200 Holzbauelementen der 65 Meter hohe Holz-Wohnturm, Deutschlands aktuell höchstes, im Bau befindliches, Holzhochhaus. Die Fertigstellung des „Roots“, das vom Hamburger Architekturbüro Störmer Murphy and Partners entworfen wurde, ist bis 2024 geplant.

Vor den Augen der zuständigen Projekleiter:innen hob ein knapp 80 Meter Hoher Kran das erste Element, ein Fassadenelement mit einer Größe von 10,3 Metern auf 2,60 Metern Höhe und einem Gewicht von 2,6 Tonnen, an die richtige Position. Es ist eines von insgesamt 400 Holzbauelementen des Riegelgebäudes. Die noch folgenden Fassadenelemente werden fast alle bereits mit Fenstern und auch Loggien eingebaut und montiert.

Bis zu acht Tonnen schwere Holzelemente

Die modularen Holzelemente für den Turm bleiben außerdem im bekannten Natur-Holzlook, ohne Vorvergrauung – die in der Planung vorgesehene Glasfassade schützt den Baustoff langfristig. Alle Wand- und Deckenelemente sind unterschiedlich groß und schwer. Das schwerste Element mit rund acht Tonnen misst zwischen 13 und 14 Metern Länge.

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Das Bauen wird zur Millimeterarbeit: Montage der ersten Holzelemente des „Roots“ in Hamburg. Foto: Garbe Immobilien-Projekte, Daniel Sumesgutner

„Durch das Bauen mit Holz entsteht in unseren Städten und Dörfern ein „zweiter Wald“ aus Häusern, in denen Kohlenstoff jahrzehntelang unter Verschluss bleibt, während im echten Wald wieder neuer Rohstoff heranwächst und aktiv CO2 bindet“, sagt Lucas Theis, Projektleiter Rubner Holzbau und erläutert: „Das Baumaterial ist PEFC zertifiziert und stammt zum großen Teil aus einer der waldreichsten Regionen Europas, der Steiermark in Österreich, gleichermaßen Standort unseres Sägewerkes.“

Primär Fichte, geringe Anteile Kiefer, Tanne und Buche

Insgesamt verbaut das 19-stöckige Holzhochhaus „Roots“ rund 5.500 m3 Nadelholz für die Konstruktion, zuzüglich Fassaden, Fenster und Beläge. Primär wird Fichte für die tragenden Wände des Holzhochhaues genutzt, hinzu kommen geringe Anteile Kiefer, Tanne und Buche.

Die Deckenelemente aus Brettsperrholz, mit einer Dimensionierung von 24-28 cm bestehen ebenfalls primär aus Fichte, sowie zu geringen Anteilen aus Kiefer und Tanne.

„Wir verfolgen wir täglich die Mission einer klimaneutralen Nachverdichtung unserer Städte, die mit der ersten Montage der Holzelemente an unserem Leuchtturmprojekt Roots Symbolcharakter erhält. Was heute noch die Ausnahme darstellt, könnte in ein paar Jahren vielleicht schon Standard sein“, erklärt Fabian von Köppen, Geschäftsführer Garbe Immobilien-Projekte GmbH (Hamburg).

Auf einer Bruttogeschossfläche von rund 20.600 m2 entstehen im Roots 181 Wohneinheiten, davon 128 Eigentumswohnungen im 65 Meter hohen Wohnturm sowie 53 öffentlich geförderte Wohnungen. Das Investitionsvolumen beträgt 140 Mio. Euro.

(hst)

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