Nach über 35 Betriebsjahren ersetzt der Flughafen Zürich sein Dock A mit Tower und Dockwurzel durch eine neues Gebäude, das zu großen Teilen aus Holz gebaut werden soll.

Das Projekt „Raumfachwerk“ überzeugte die Wettbewerbsjury „insbesondere aus nachhaltiger, betrieblicher und wirtschaftlicher, aber auch aus städtebaulicher und architektonischer Sicht“. Foto: Flughafen Zürich/bucharest studio

Das Projekt „Raumfachwerk“ des Planungsteams um BIG, HOK und 10:8 Architekten ist aus 10 eingereichten Projekten im vorangegangenen Wettbewerb als Sieger hervorgegangen: Das neue Dock A soll auf den Passagierebenen größtenteils aus nachhaltigem Holz gebaut werden - für ein Terminalgebäude dieser Größe bislang einzigartig. Mit dem Entwurf habe man versucht, „der komplexen globalen Herausforderung der CO2-Absenkung mit einer möglichst einfachen Lösung zu begegnen: Ein Raumtragwerk aus Massivholz, das Struktur, Raumerlebnis, architektonische Gestaltung und Organisationsprinzip in einem ist“, so die Architekten.

Das Tragwerkssystem des Docks bestehe aus V-förmigen Holzbindern und Holzfachwerken an den Außenwänden, informiert Holztragswerksplaner Pirmin Jung. Holzdecken mit über 12 Meter spannen zwischen Unterzügen, die in die Holzbinder eingehängt sind. Der bis zu 6-geschossige Wurzelbereich werde ebenfalls mit weitgespanten Holzhohlkastendecken konstruiert, die über Stahlträgern auf Stützen lagern. Die Holzkonstruktion werde von einer Stahlbetonunterkonstruktion getragen.

Das Innere des neuen Docks und des Wurzelbereiches bieten ein hohes Mass an Flexibilität für zukünftige Anpassungen, heißt es weiter. Das hölzerne Fachwerkdach dieses zentralen Raums fließt hinaus und geht in den Flugsicherungsturm über, der als tragender, betonierter Mast eine erhöhte strukturelle Stabilität bietet. Die doppelt gekrümmte Holzgitterschale im Scheitelpunkt des Atriumdaches ist ein Oberlicht, das viel natürliches Licht in den offenen Innenraum bringe.

Das Dach des neuen Docks und der Dockwurzel wird außerdem vollflächig für Photovoltaik genutzt werden und soll damit rund zwei Drittel des jährlichen Strombedarfs des Docks abdecken. Der Baustart ist für 2030 geplant, während des Baus soll das alte Dock weiter in Betrieb bleiben. Nach Fertigstellung des Neubaus wird der Betrieb dann nahtlos in das neue Dock überführt. Die Investitionen für das Dock A inklusive des neuen Towers und der Dockwurzel werden auf rund 700 Millionen Franken – rund 690 Millionen Euro - geschätzt. (cst)

Flughafen Zürich 

Pirmin Jung 

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