Vier Jahre nach der Grundsteinlegung wurde der neue, größtenteils aus Holz und Glas gefertigte Campus der Technischen Universität München (TUM) im Olympiapark offiziell eingeweiht.

Das 18 Meter stützenfrei auskragende Vordach aus Holz prägt die Optik des neuen Campus. Foto: © Aldo Amoretti

Die Architekten Dietrich I Untertrifaller überzeugten im Vorfeld mit der Idee eines klar strukturierten Gebäudekomplexes, gegliedert in je zwei Hallen- und Bürocluster, aufgebaut auf dem Fußabdruck der zu ersetzenden Bestandsbauten von 1972. Der neue Komplex fügt sich präzise in die ihn umgebenden Sportflächen ein und wird nach Abschluss des letzten Bauabschnittes die Bestandsbauten komplett ersetzen. Der Neubau musste zudem nach Anforderung des Bauherrn vom Baustoff bis zum Betrieb ressourcenschonend und energiesparend sein, zu 80 Prozent wurde der neue Campus deshalb aus Holz gebaut.

Auf einer Bruttogrundfläche von mehr als 42.000 m2, zwei Stockwerken und fast 19.000 m2 Nutzfläche finden 14 Sporthallen, 15 Fußballplätze, 7 Beachvolleyballfelder, 22 Tennisplätze, jeweils eine Hockey- und Golfanlage, 12 Hörsäle, 15 Labore, eine Cafeteria und Bibliothek und nach Fertigstellung des nächsten Bauabschnittes 300 Büros sowie fünf Werkstätten Platz. Der Realisierung des europaweit einzigartigen Gebäudekomplexes mit sechs Innenhöfen liegen zwei Bauabschnitte – Umsetzung jeweils bei laufendem Betrieb – zugrunde.

Neben der kompletten Dachkonstruktion sind die Sporthallen und die Institutsbereiche in Holzbauweise errichtet. Zum Einsatz kommen hierbei neben weitspannenden Brettschichtholzträgern auch Hybriddecken in Holz-Beton-Verbundbauweise mit einer Brettsperrholzbasis, sowie vorgefertigte Holzrahmenwände und Deckenelemente, die zum Teil auch verklebt wurden. Integrierte, deckengleiche Stahlunterzüge, die von BauBuche-Dachträgern abgehängt werden, sind weitere Elemente, die zum Einsatz kommen. Die Holzbauweise ermögliche einen hohen Vorfertigungsgrad und dadurch kurze Montagezeiten - die Hallencluster des Bauabschnitt 2 konnten in jeweils nur zwei Monaten Bauzeit errichtet werden, informiert Rubner Holzbau in einer Aussendung.

Besonders ins Auge sticht das auf Pendelstützen gelagerte Vordach-Süd, das beeindruckende 18,3 Meter weit auskragt. Das Tragsystem der Konstruktion besteht aus 40 Hohlkastenelementen und überdacht auf einer Länge von rund 150 Metern die 100-Meter-Laufbahn und die Außenterrasse. Die Dachelemente mit 28 Metern Länge, 3,75 Metern Breite, 1,6 Metern Höhe und einem Gewicht von jeweils 19 Tonnen liegen auf lediglich auf jeweils zwei Druck- und zwei Zugstützen auf.

Nach dem erfolgten Bezug der Gebäudeteile des Bauabschnitt 2 werden nun im Bauabschnitt 3 die großen Bestandshallen abgebrochen, die Institutscluster errichtet und die Außenanlagen hergestellt. Rubner Augsburg wurde für den nächsten Bauabschnitt beauftragt, die Planungen haben bereits begonnen. Die Holzbauarbeiten sollen Mitte 2023 abgeschlossen werden. (cst)

Rubner Holzbau 

Dietrich I Untertrifaller 

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