Das dänische Architekturbüro Adept konzipierte für das Bezirksamt Hamburg-Mitte ein Community Projekt, das Natur, Individuum und Gesellschaft auf 1.800 m2 ebenbürtig vereint.

Die natürlichen und unbehandelten Materialien in Kombination mit der freiliegenden Struktur setzen sich im Inneren des Gebäudes fort und schaffen eine freundliche, informelle und einladende Atmosphäre. Bild © ADEPT + Vivid-Vision

Das Gebäude wurde unter Berücksichtigung, möglichst geringe Auswirkungen auf die Umwelt, niedrige Lebenszykluskosten und hohen thermischen Komfort für die Nutzer:innen zu haben, entworfen. Die Holzkonstruktion soll sich zwischen den bestehenden Bäumen positioniert und als Leichtbau die Auswirkungen auf die im Boden verankerten Baumwurzeln minimieren. Adept vefolgte das Ziel grünes Bauen in Hamburg zu verankern. 

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Bild © ADEPT + Vivid-Vision

Durchdacht strukturiert
Strukturiert wurde der Entwurf des Gebäudes in die vier Himmelsrichtungen. Es gibt den westlichen Teil des Gebäudes, der das Familienzentrum einnimmt, den östlichen Teil, der das Jugendzentrum beherbergt und die Nordseite, die als Gemeinschaftsfunktion dient. Die größeren Räume wie Aufenthaltsräume, Küchen, Bewegungs- und Multifunktionsräume sind nach Süden ausgerichtet und haben einen direkten Zugang nach draußen. Kleinere Räume wie Verwaltung, Seminar, Medien, Musik und die Beratungsräume sind nach Norden ausgerichtet. Die zentrale, doppelhohe innere Achse verbindet alle Funktionen und ermöglicht eine gute Sichtbarkeit und Orientierung im Gebäude. Das Gebäude respektiert den lokalen Maßstab mit einem sorgfältig entworfenen Querschnitt und Höhenentwicklung - die Höhe der Dachlinie bezieht sich auf den Maßstab der Kleingärten auf der Südseite und den Maßstab der Schule im Norden. Die beiden Rückgrate - der Nord- und der Südteil des Gebäudes - sind unterschiedlich tief, was optimale Bedingungen für die verschiedenen Funktionen schafft. Ein überdachter Außenbereich im Erdgeschoss und eine Terrasse im ersten Stock schaffen eine nahtlose Verbindung zwischen Innen und Außen.

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Bilder © ADEPT + Vivid-Vision

Bauen mit natürlichen Materialien
Unbehandeltes Lärchenholz sollte das Hauptmaterial der Außenfassade werden. Das Lärchenholz verfärbt sich bei Regen silbern und behält sonst seine warme Farbe. Das große begrünte Dach ist eine fünfte Fassade und ein integraler Bestandteil des Ausdrucks natürlicher Materialien und grüner Elemente des Gebäudes. Das neue Nachbarschaftszentrum fügt sich in seine Umgebung ein. Eine Kombination aus geschlossenen Elementen, Fenstern und Lamellen schafft unterschiedliche Grade an Transparenz nach außen. Die öffentlichen Räume können so leichter miteinander verschmelzen. Das freiliegende Holz sollte ein wichtiger Teil der atmosphärischen Qualitäten des Gebäudes werden.

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Bild © ADEPT + Vivid-Vision

Kreislauforientierung
Adept konzipierte ein grünes Gebäude, um die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten. So wurde darauf geachtet, die Lebenszykluskosten niedrig zu halten ohne den Komfort von Besucher:innen zu verringern. „Unser Ansatz zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks des Gebäudes ist eine Kombination aus nachhaltigen und wiederverwerteten/recycelten Materialien. In der Entwurfsphase führen wir auch vergleichende LCA-Berechnungen durch, um verschiedene Alternativen unter Umweltgesichtspunkten zu vergleichen und so den Entwurf und die Materialien des Gebäudes zu optimieren.“, führt Adept weiter aus.

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Bild © ADEPT + Vivid-Vision

Das Ziel
Das Ziel für Adept war es, ein Gebäude mit einem geringen CO2-Fußabdruck zu entwerfen. „Konkret bedeutet dies, dass wir uns bemühen, alle Teile des Gebäudes so zu konstruieren, dass sie demontierbar sind und in der Zukunft leicht wiederverwendet werden können. Für das gesamte Gebäude wird eine modulare Rahmenkonstruktion aus Brettschichtholz verwendet. Die modulare Basis macht das Gebäude billiger und leichter demontierbar. Sie bietet auch die Möglichkeit, die Fassade, die Decks und das Dach ebenfalls als modulare Komponenten zu bauen“, verraten die Architekt:innen von Adept. Die Schaffung eines technologie- und verbrauchsarmen Gebäudes, bei dem Sonnenschutz, Energieerzeugung, Klimaanpassung und natürliche Belüftung ein integrierter Bestandteil ist, war von großer Wichtigkeit.

Umgesetzt wurde das Projekt schlussendlich nicht, allerdings zeigt das Gemeinschaftscenter auf, wie zukünftiges Leben auf Augenhöhe funktionieren kann.

(lah) 

Daten & Fakten

  • Architekt:innen: ADEPT
  • Landschaftsarchitektur: ADEPT
  • Klient:in: Bezirksamt Hamburg-Mitte
  • Stadort: Hamburg DE
  • Jahr: 2022
  • Größe: 1800 m2
  • Status: Wettbewerb zweiter Platz
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