Mit den Begriffen Finnland und Holzbau assoziiert man an kleine gemütliche Hütten und liebevoll gebaute Wohnhäuser. In der südfinnischen Stadt Kouvola sollen nun auch nachhaltige Holzkonstruktionen in Großsiedlungen eingesetzt werden. Am Dienstag wurde der internationale Wettbewerb für die Realisierung eines ersten Prototypens in Holzbauweise entschieden.

Das Preisgericht vergab in dem zweistufigen Wettbewerbsverfahren „E2 Ecology + Economy“, das sich an Planungsteams aus Architekten, Ingenieuren und Unternehmen der Holzbauindustrie richtete, zwei erste Preise und zwei Anerkennungen:

1. Preis: „E2volution“ vom deutschen Ingenieurbüro Arup GmbH (Berlin) in Zusammenarbeit mir HHS Planer + Architekten (Kassel), Finnforest Merk (Aichach) und ee – Fachgebiet Entwerfen und Energieeffizientes Bauen der TU Darmstadt

1. Preis: „PUU-BO“ von BIG (Kopenhagen) in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Büro Pirmin Jung Engineers for Wood Constructions (Rain/Sinzig) und den finnischen Büros AOA Anttinen Oiva Architects (Helsinki), Vahanen Engineers (Espoo) und Stora Enso (Helsinki)

Anerkennung: „5.35.692“ von dem deutschen Team Architekten Hermann Kaufmann in Zusammenarbeit mit Stefan Winter bauart Konstruktions (Lauterbach), EGS-Plan, Rhomberg Group, und Woodpolis Oy

Anerkennung: „FOX“ von dem finnischen Team Timbeco (Espoo) in Zusammenarbeit mit Studio Suonto Oy, Yrijö Suonto und Jari Salminien (Helsinki), Sarlin + Sopanan Oy (Helsinki), Pohjolan Design-Talo Oy (Oulunsalo), Michael Palm und Arkkitehtistudio OMA (Espoo)

Das Siegerprojekt „E2volution“ überzeugte die Jury durch seine Klarheit und Einfachheit. Das Holzbausystem basiert auf Festigkeit und Formstabilität des aus lokalen Nadelhölzern hergestellten Funrnierschichtholzes. Mit nur drei Typen von großformatigen, vorgefertigten plattenförmigen Tragelementen soll eine enorme Vielfalt an Typologien und Grundrisssituationen erzeugt werden. Wand-, Dach- und Deckenelemente bestehen aus Hohlkästen, die werkseitig mit Wärme- bzw.
Trittschalldämmung, Anschlussteilen und Bahnen zur Luft- und Wasserdichtigkeit versehen werden. Vervollständigt wird das System durch außenliegende, profilierte Querwände, die die Längsseiten des Gebäudes strukturieren und als Auflager für die frei arrangierten Balkone, Loggien und Wintergärten dienen sollen.

Domino war gestern. „Puu-Bo“ nennt sich das schicke Konstruktionsprinzip der Bjarke Ingels Group, mit dem die Dänen das Preisgericht überzeugt haben. Das Siegerprojekt sieht eine bis zu acht Geschosse hohe Wohnstruktur aus dem Baustoff Holz vor, die laut dem Juryprotokoll die expressivste und auffälligste Wettbewerbseinreichung war. Die Megastruktur schlängelt sich an der Wasserkante  entlang und ist ebenfalls in Modulbauweise geplant. Die keilförmigen Holzmodule sollen in einer Konstruktion integriert werden, die jedoch hauptsächlich aus Beton besteht.

Ursprünglich sollte das 15.000 Quadratmeter große Pilotprojekt auf einem Flussgrundstück in Kouvola gebaut werden. Nun wird nach einem weiteren Grundstück und einem Investor gesucht, um beide Siegerprojekte zu realisieren.

Quelle: baunetz.de
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