Das eindrucksvolle Forschungsgebäude besteht zu achtzig Prozent aus Holz. Unter dem Mantel aus 25 Tonnen rostfreiem Stahl verbirgt sich ein gitterförmiges Tragwerk aus rechtwinklig verleimten Mehrschichtholzträgern und Verbindungselementen.

Wie ein glitzerndes Ufo aus fernen Galaxien steht die Forschungsstation im Königin-Maud-Land, auf einem Granitfelsen inmitten von Eis und Schnee. Unwirklich muten auch die Eckdaten an: extreme Windgeschwindigkeiten, Temperaturen stets unter Null Grad Celsius und keine herkömmlichen Heizsysteme. Trotzdem kann die Besatzung bei angenehmen Temperaturen arbeiten. Es ist ganz einfach eine Meisterleistung der Ingenieurskunst und des Rohstoffes Holz.

Für die Außenwände wurden Brettsperrholz- Panele aus Fichtenholz verwendet, dazwischen befindet sich zur Dämmung eine vierzig Zentimeter dicke Schicht aus Styropor und Graphit. Die Holzpanele sind durch Kanthölzer aus Buchenholz verbunden. Solarzellen an den Wänden und auf dem Dach der Station sowie acht Windkrafträder stellen die Stromversorgung sicher. Die Station ist als Passivhaus konzipiert. Wärmeverluste werden vermieden, die Wärmeabstrahlung der Haustechnik und der Besatzung dienen als Energiequellen. Die in Passivhäusern übliche Komfortlüftung wurde auch hier eingebaut.

Die Form der Fenster hilft ebenfalls, möglichst viel Energie zu sparen. Trinkwasser wird aus Schnee gewonnen und drei Viertel der Abwässer werden wiederaufbereitet. Die "Prinzessin Elisabeth" ist damit die weltweit erste energieautarke, komplett emissionsfreie Polarstation und wird ausschließlich mit erneuerbaren Energieträgern – Sonne und Wind – betrieben. Das mit modernster Technologie ausgestattete Forschungszentrum bietet Platz für 25 bis 40 Forscher und Techniker, die sich im antarktischen Sommer von November bis Februar dort aufhalten. Sie wollen die Klimaänderung und die Vielfalt der Lebensformen rund um den Südpol untersuchen.

Quelle: Kleine Zeitung
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