In der Wiener Donaustadt entsteht zurzeit das erste sechsgeschoßige Wohnhaus in Holzbauweise. Die innovative Konstruktion wächst und wächst, die Arbeiten schreiten schnell voran. In der momentanen Bauphase werden bereits die ersten Holzelemente montiert.
In der Wagramerstraße wird beim Sechsgeschoßer in Holzbauweise bereits das Brettsperrholz montiert.         Foto: Pflügl
Das von schluder architektur ZT GmbH in enger Zusammenarbeit mit Hagmüller Architekten geplante Wohngebäude wurde auf Grundlage intensiver Beschäftigung mit dem Thema „Urbaner Holzbau“ entwickelt: Die Anlage besteht aus einem sechsgeschoßigen Baukörper entlang der Wagramer Straße, an den drei niedrigere, dreigeschoßige Riegel anschließen, die einen Übergang zur lockeren Bebauung der Umgebung bilden.

Die sechs Obergeschoße des Bauteils A werden in einer Massivholzkonstruktion aus Brettsperrholz errichtet. Bei den drei niedrigeren Gebäuden handelt es sich um reine Holzbauten. Hier hat die Montage bereits begonnen. Die vorgefertigten Brettsperrholz-Wand- und Deckenelemente sorgen für eine kurze Errichtungszeit des Rohbaus und eine saubere Baustelle. Sie werden bei diesem Projekt in unterschiedlichster Form eingesetzt. Als tragende Wandelemente, im Vielgeschoßer mit einer Kapselung, aber auch als Holzbetonverbundelemente in der Deckenkonstruktion. Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten werden auch die nicht tragenden Außenwandelemente mit Brettsperrholz BBS als Trägermaterial hergestellt.

Die Holzkonstruktion ist außen verputzt und innen mit Rigips-Systemen ausgeführt. Die besonderen Anforderungen der OIB Richtlinie 2 wurden an wirtschaftlichen Konstruktionsvarianten in der MA 39 über 90 Minuten allseitig im Brandofen geprüft. Die gewählten Aufbauten überstanden die Prüfung einwandfrei und schützen die Holzkonstruktion vollständig vor dem Feuer.

Für die 101 geförderten Mietwohnungen liefert Binderholz Bausysteme auf einer Wohnnutzfläche von 8.440 m2 insgesamt 2400 m3 Brettsperrholz. Darin sind 1900 Tonnen CO2 gespeichert. Wird das Gebäude am Ende seiner Lebensdauer wieder zerlegt, können die darin gespeicherten 19 Terrajoule Energie thermisch genutzt und in Strom und Wärme umgewandelt werden. So spart das Baumaterial Holz fossile Energie in bedeutenden Mengen.

Der für Österreich bisher einzigartige Holzbau findet auch in der Fachwelt Anerkennung und wird auf mehren Holzbau-Veranstaltungen präsentiert, unter anderem im Rahmen der 43. Bildungswoche der Holzbau- und Zimmermeister in Alpbach.

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