Der Forest Stewardship Council (FSC) hat entschieden, die laufende Bewährung aufzuheben und sich von der Unternehmensgruppe zu trennen.
Der Forest Stewardship Council hat die Bewährungsfrist von Schweighofer beendet. Foto: FSC
Der internationale FSC Vorstand habe diese Entscheidung aufgrund zusätzlicher Informationen über mögliche Regelverstöße der Schweighofer Gruppe bei der Holzvermessung getroffen, begründet der FSC die Maßnahme in einer Aussendung. Für eine Einschätzung zu Umfang und Auswirkung dieser Regelverstöße sei eine weitere Untersuchung notwendig, die Einleitung eines zusätzlichen Untersuchungsverfahrens ist nach Auffassung des FSC jedoch unvereinbar mit der laufenden Bewährungsfrist des Unternehmens, heißt es weiter.

Schweighofer hatte im vergangenen Jahr immer wieder mit Vorwürfen zu kämpfen, vor allem in Rumänien Raubbau zu betreiben. Eine unabhängige Untersuchungskommission kam im Dezember zu dem Schluss, dass Schweighofer tatsächlich in illegalen Holzhandel in Rumänien involviert sei, woraufhin das FSC-Siegel des österreichischen Holzproduzenten mit einer Bewährung versehen wurde. Bis Februar 2017 bekam das Unternehmen Zeit, die Bedingungen des FSC-Boards zu erfüllen.

Über die aktuelle FSC-Dissoziierung „zeigte man sich zwar verwundert, aber sagte FSC jedwede Unterstützung bei den entsprechenden Untersuchungen zu“, nimmt Schweighofer in einer Presseaussendung Stellung. „Wir bekennen uns vorbehaltlos zum Kampf gegen unrechtmäßige Abholzungen in Rumänien, auch wenn wir selbst keine Bäume ernten. Wir halten Kurs auf unserem Weg der Transparenz, des Dialogs mit Umweltschutzorganisationen und der Umsetzung unseres Pakets für nachhaltige Holzwirtschaft in Rumänien“, so Frank Aigner, Geschäftsführer der Schweighofer Gruppe. Als klares, positives Zeichen interpretierte Aigner, dass FSC die Maßnahmen anerkannte, die Holzindustrie Schweighofer während der vergangenen drei Monate vorgenommenen hatte. Man sei zuversichtlich, baldmöglichst das Wiederaufnahmeverfahren mit FSC zu starten: „Für uns bildet die jetzige Situation eine gute Voraussetzung um in Ruhe einen Neustart mit FSC vorzubereiten.“

Der WWF, der im November 2015 beim FSC offiziell Beschwerde gegen die Schweighofer Gruppe einlegt hatte, begrüßt die jetzige Entscheidung in einer Mitteilung als „überfällig, aber richtig.“ Der Rauswurf von Holzindustrie Schweighofer sei ein wichtiges Signal an alle Unternehmen, wer „die Prinzipien nachhaltiger Forstwirtschaft mit Füßen tritt, darf sich nicht mit einem Siegel schmücken“, kommentiert Johannes Zahnen, Referent für Forstwirtschaft beim WWF Deutschland. Man hoffe, dass Schweighofer diese Entscheidung als Chance verstehe, um jetzt grundlegende Veränderungen der Unternehmenskultur in Richtung Legalität und Nachhaltigkeit vorzunehmen.

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