Die Dr- Silvius Wodarz Stiftung hat die Flatter-Ulme zum deutschen Baum des Jahres 2019 gekürt. Sie ist nah am Wasser gebaut, zäh und sturer, als man denken mag.
Die Flatter-Ulme wurde zum Baum des Jahres 2019 gekürt. Foto: Jean-Pol GRANDMONT
Zum 31. Mal hat die Dr. Silvius Wodarz Stiftung den deutschen Baum des Jahres gekürt. 2019 wurde der Flatter-Ulme diese Ehre verliehen. Die meisten Ulmen-Arten haben gegen Ende des letzten Jahrhunderts durch ihren Rückgang beim Ulmensterben Berühmtheit erlangt. Die Flatter-Ulme wurde davon allerdings verschont und präsentiert sich neben ihren buschigen Blüten mit anderen Qualitäten.

Die Flatter-Ulme konnte im Gegensatz zu ihren Schwestern weitgehend unbeschadet aus dem Ulmensterben hervorgehen, jedoch auch ihre Zahl ist im Laufe der Zeit stark gesunken. Schuld daran sind mitunter – und wie so oft – wir Menschen.

Sie mag es feucht
Die Ulmus Laevis bevorzugt wie die meisten Ulmenarten feuchte Regionen, um dort Wurzeln zu schlagen. Sie siedelt sich nahe an Flüssen und in Feuchtgebieten. Diese hat der Mensch allerdings begradigt beziehungsweise trockengelegt, um Platz für Äcker und für Siedlungen an den Ufern zu schaffen. Heute findet man die Flatter-Ulme am ehesten in größeren Flusstälern wie dem Oberrheingraben, entlang der Donau, und in der Rhein-Main-Ebene.

Nun soll die Baumart ein Comeback feiern und dabei helfen, die Auswirkungen des Klimawandelns auf die regionalen Bedingungen auszugleichen. Sie hat sich nämlich schon historisch gesehen seit der letzten Eiszeit in diversen klimatischen Bedingungen bewährt und gezeigt, dass sie auch ungünstigen Witterungen gewachsen ist.

Tragende Rolle
Sie kann mit ihren Fähigkeiten eine tragende Rolle bei der Revitalisierung von Flussauen einnehmen. Aber auch im urbanen Raum rückt sie wieder ins Augenmerk von Planer_innen. Parks und größere Anlagen verfügen oft über Buchläufe, Teiche und Seen; die perfekten Lebensbedingungen für die Flatter-Ulme.

Die Flatter-Ulme ist ein hochgewachsender Baum (bis zu 35 m), erträgt selbst schwere langanhaltende Überflutungen und bildet als einziger hiesiger Baum Brettwurzeln aus, die man sonst nur von Urwaldriesen kennt. Das Holz des Baumes punktet durch eine schöne Maserung und Zähigkeit, lässt sich aber nur schwer bearbeiten. (flb)
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