Der Wohnbau wächst zwar weiter, aber der Dämmstoffmarkt sinkt. Mehr Sanierungen könnten dieses Problem beheben. 

Sanierungen könnten für Aufwind bei der Dämmungen sorgen. Foto: pxhere

Während der heimische Wohnbau wächst und gedeiht, lässt sich das nicht auf den Dämmstoffmarkt ummünzen. Laut einer Markterhebung der GDI 2050 - Gebäudehülle+Dämmstoff Industrie 2050 verkaufte und verbaute die Branche in Österreich 2018 6,132 Mio. m3 Dämmstoff. Im Vergleich zu 2017 ist das ein Rückgang von 0,37 % oder 23.000 m3

Unerwarteter Rückgang 

Dieser Rückgang kam eher unerwartet. 2016 und 2017 ging es im Hochbau und vor allem im Neubau von Wohnungen bergauf. Dementsprechend folgte auch ein kleines Plus für den Dämstoffmarkt. Das wiederholte sich 2018 nicht. Dr. Clemens Demacsek, Geschäftsführer der GDI 2050, erklärt: 

„Eine Verlagerung der Verarbeiter-Kapazitäten vom Sanierungsbereich hin zum Neubau hat 2018 zu einer Seitwärtsbewegung am Dämmstoffmarkt geführt, der thermischen Sanierung fehlen weiterhin die Impulse.“ 

Unterschiede zwischen Baustoffen 

Dabei gibt es Unterschiede zwischen den Baustoffen. Mineralwolle konnte ansteigen, Schaumstoffe sanken und alternative Dämmstoffe auf Zellulose-Basis bewegten sich seitwärts. In letzterem Fall läge das an ihrem eingeschränkten Anwendungsbereich. 

Demacsek hofft auf Änderungen der Rahmenbedingungen für die thermische Sanierung: "Neue, kreative Ansätze - von Kapazitätsanpassungen bei den Professionisten bis hin zu einer innovativen Steuerpolitik - sind notwendig, um die aktuell österreichweit bei 0,4 Prozent per anno liegende Sanierungsrate auf 2 Prozent anzuheben.“ 

Nur so ließe sich eine Dekarbonisierung des Wohnungssektors erreichen. Es brauche ein Verfünffachung der Sanierungsrate. Etwa 750.000 seien noch thermisch unzureichend ausgestattet. (flb)

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