Heute und in den nächsten 100 Jahren seien demnach auf Basis der aktuellen Klimaprognosen keine bauphysikalischen Schäden an Holzbauten zu erwarten. „Wir haben die Gebrauchstauglichkeit von Holzbauten in Deutschland unter Berücksichtigung der prognostizierten klimatischen Bedingungen bis zum Jahr 2115 analysiert und sind zu dem Schluss gelangt, dass die Änderungen des Klimas keine negativen Auswirkungen auf das Bauen mit Holz haben“, fasst Projektleiter Norbert Rüther zusammen.
In der ersten Projektphase haben die Forschenden des Fraunhofer WKI und des Holzbau Deutschland-Instituts mit Hilfe von Klimamodellen die Randbedingungen der Simulationen festgelegt. Anschließend folgte die Modellierung und Simulation des Holzbaus unter Bedingungen des Klimawandels. Daraus wurden im dritten Schritt Handlungsempfehlungen für die Bauplanung und Ausführung abgeleitet, die drei Bereiche umfassen. „Unsere Empfehlung ist, Extremwettereignisse in die Bauplanung einzubeziehen. Sturmböen sollten in der Art und Weise der Windsogverankerung berücksichtigt werden und Starkregenereignisse in Bezug auf die Regenwasserführung. Diese Aspekte betreffen das gesamte Bauwesen, nicht nur das Bauen mit Holz“, so Rüther.
Außerdem sollte der sommerliche Wärmeschutz bei der Planung und Erstellung von Bauten sowie in der gesetzlichen Regelung eine größere Rolle spielen, heißt es weiter. Noch ein wichtiges Thema seien Holzschädlinge, so die WissenschaftlerInnen. Der Temperaturanstieg und kürzere Frostperioden verbessern die Lebensbedingungen für holzzerstörende Insekten. Die Folgen aus einem möglichen zukünftigen Populationsanstieg von Holzschädlingen seien aktuell noch unzureichend untersucht, es bestehe weiterer Forschungsbedarf. (cst)