Die Holzforschung Austria (HFA) hat gemeinsam mit der Waldviertler Firma Holzbau Willibald Longin GmbH einen der begehrten Innovationspreise der Austrian Cooperative Research (ACR) verliehen bekommen. Ausgezeichnet wurde das Forschungsprojekt „Holz und Beton im tragenden Verbund – Ökologische Alternative zum Stahlbeton“ in dem eine ökologische Verbindung der beiden Baustoffe Holz und Beton entwickelt wurde.

Sylvia Polleres, Leiterin des HFA-Fachbereiches Holzhausbau, wurde der ACR-Innovationspreis von ACR-Präsidentin Iris Filzwieser verliehen. Foto: ACR/Alice Schnür-Wala

Wenn das Team stimmt und gut zusammenarbeitet, gelingen Innovationen. Das haben sich die beiden Projektpartner Holzforschung Austria und Holzbau Willibald Longin zu Herzen genommen. Innerhalb des kooperativen Forschungsprojektes „Holz und Beton im tragenden Verbund – Ökologische Alternative zum Stahlbeton“ ist eine ökologische Holz-Beton-Verbund-Deckenkonstruktion ganz ohne Stahlbewehrung und ohne Klebefugen entwickelt worden.

Das innovative Projekt ist eines von drei Siegern des 2020 ausgeschriebenen ACR-Innovationspreises. Mit dem Preis werden besondere Forschungs- und Digitalisierungsprojekte prämiert, deren Lösungen vor allem KMU zugutekommen. Eingereicht waren zehn spannende Projekte aus dem ACR-Netzwerk. Im Wettbewerb hat sich die Holzforschung Austria neben dem Österreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) und dem Österreichischen Institut für Telekommunikation (ÖIAT) in einem Online Voting und mittels Bewertung durch eine Fachjury durchgesetzt.

Sylvia Polleres, die das Projekt als Leiterin des HFA-Fachbereiches Holzhausbau betreut hat, lobt die professionelle Kooperation: „Das Knowhow, das beide Projektpartner eingebracht haben, war wirklich fruchtbringend“. Das war für die, keineswegs triviale, Aufgabe auch notwendig. Projektziel war es, für die Deckenkonstruktion aus Holz- und Betonverbund keinerlei Verklebungen oder Stahlteile einzusetzen und trotzdem große Spannweiten zu erreichen. Zusätzlich sollten die akustischen Eigenschaften der Deckenkonstruktion verbessert werden, um sie in großen Räumen einsetzen zu können, die eine besonders gute Akustik brauchen, zum Beispiel Schulen oder Kindergärten

Die Holzforschung Austria konnte im Projekt ihr Knowhow voll ausspielen. Sie hat sich schon in zahlreichen Vorgängerprojekten mit der Thematik des Holz-Beton-Verbund auseinandergesetzt. Es war daher naheliegend, die vielfältigen Möglichkeiten für diesen Verbundwerkstoff, der die positiven Eigenschaften zweier eigentlich konkurrierenden Baustoffe zur Geltung bringt, weiter auszuloten und vor allem auch Ausführende einzubinden.

Das Brettstapelsystem der Zimmerei Longin verbindet stehende Holzlamellen durch Buchendübel miteinander, sodass ohne Klebstoff eine hohe Steifigkeit und Biegetragfähigkeit zustande kommt. Was für das KMU noch fehlte, war die Möglichkeit wirklich große Spannweiten zu überbrücken, ohne erst wieder Stahlbewehrung oder Klebstoff einsetzen zu müssen. Diese erforderlichen großen Spannweiten brachten ihrerseits besondere Herausforderungen mit sich.

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