Beim Biomassekongress zeigten sich Bruchlinien in der Arumentation, wie der Wald im Klimakampf genutzt werden sollte.

Biomassekonferenz
Die Biomassekonferenz diskutierte angeregt, wie der Wald wohl in Zukunft dem Klimawandel helfen könnte.

Die einen wollen kein „CO2-Museum“ (Copyright Simone Schmiedtbauer, EU-Abgeordnete) im Wald, den man überhaupt nicht mehr angreift, weil er Kohlenstoff speichert. Andere, wie Prof. Hans Joachim Schellnhuber, sagen, dass die energetische Nutzung des Waldes gegenüber der Speicherung durch gebaute Holzprodukte zurücktreten sollte.

Als Urwald belassen, Verbrennen, Verbauen? Was nützt dem Klima am meisten? Darum ging es bei der „Webkonferenz Wald.Holz.Energie“ des Österreichischen Biomasseverbandes. 300 Teilnehmer und zahlreiche Experten tauschten sich darüber aus, wie denn die Waldnutzung im Hinblick auf die Pariser Klimaziele nun zu bewerkstelligen sei.

Schellnhuber Grafik Elefant

Grafik von Prof. Schellnhuber: Der Elefant im Klimaporzellanladen – die gebaute Umwelt, die 40 % der globalen Treibhausgase verursacht.

Und hier hatte der Gastredner Hans Joachim Schellnhuber für die Zuhörer*innen eine Botschaft, die unterschiedlich begeistert aufgenommen wurden: Die beste Nutzung des Waldes sei der Holzbau – denn damit wird gleich CO2 über hunderte von Jahren gespeichert (weil eben Holzhäuser so lange halten können). Schellnhuber: „Die energetische Nutzung ist nicht so wichtig, denn die Energie können wir mit Photovoltaik weltweit schaffen“. Aber die Speicherung des Kohlenstoffes ist essentiell, wenn Holz Jahrzehnte und Jahrhunderte in Holzprodukten wie Holzhäusern gebunden werden.

Es zeigte sich in der Diskussion, dass die Zuordnung und Verrechnung der schädlichen CO2-Emissionen, die beim Verbrennen von Holz entsteht, nicht gerade punktgenau bilanziert wird. In den europäischen Verrechnungsstandards werden Holzentnahmen aus dem Wald als Ganzes aufgezeichnet, zwischen energetischer oder Bau-Nutzung nicht differenziert. Das schafft Bewertungsprobleme, die uns in Zukunft noch viel beschäftigen werden. 

Derzeit werden in Österreich übrigens ca. 20 % energetisch genutzt, 80 % der Holzernten werden stofflich genutzt – die energetische Nutzung findet, wenn überhaupt, erst in Jahrzehnten oder Jahrhunderten statt.

Website des Biomasse-Verbandes.

(hst)

 

 

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