Aktuell würden nur ein Prozent des Holzfrachtverkehrs mit der Bahn erfolgen - durch deren vermehrte Nutzung ließen sich die Emissionen beim Holztransport um bis zu 90 Prozent reduzieren, so die deutsche Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe FNR in einer Mitteilung. Ziel des Projekts VEHIT - VErsorgungskette Holz, IT und von der Straße auf die Schiene - ist es, Planung und Steuerung des Holztransports entlang der gesamten Wertschöpfungskette mithilfe aktueller digitaler Möglichkeiten zu optimieren und neue Supply-Chain-Konzepte zu entwickeln. Die Akteure Forst, LKW- oder Bahntransport und Holzindustrie sollen so digital vernetzt werden, dass künftig immer das effizienteste Transportkonzept ermittelt und eingesetzt werden kann, statt das Holz über hunderte Kilometer mit dem LKW über die Straßen zu verfrachten, heißt es weiter.
Um die Bahn besser in die Transportkette zu integrieren, strebe man die Entwicklung spezieller Verladebahnhöfe, sogenannter Timberports, an. Sie werden als digitale Zwillinge modelliert: Neben einer geeigneten Infrastruktur, wie etwa ausreichender Gleislänge auch für große Güterzüge oder der Fähigkeit zum schnellen Umschlag, sollen die neuen Verladebahnhöfe eine Reihe weiterer Funktionen erfüllen. Dazu gehören unter anderem die Funktion als zentrales Drehkreuz und die Bereitstellung eines geeigenten Zwischenlagers.
Eine umfangreiche Analyse soll nun zunächst in Bayern und langfristig deutschlandweit Standorte aufzeigen, die das Potenzial besitzen, Timberports stetig mit Rundholz zu beliefern. Um die Voraussetzungen für die praktische Standortrealisierung zu schaffen, werden außerdem tragfähige Geschäftsmodelle und geeignete Betriebskonzepte entwickelt. (cst)