Auch die jüngste Auflage des „Klassikers“ ist ein aktuelles Nachschlage- und Nachlesewerk.

„Waldwirtschaft heute“
Schon ein Klassiker der „Wald-Fachliteratur“: Die „Waldwirtschaft heute“ Screenfoto: avbuch.at

Der Münchner Cadmos-Verlag hat 2020 bereits die 15. Auflage der „Waldwirtschaft heute“ herausgebracht und überarbeitet. Dies ist für ein Fachbuch eine sehr respektable Größe, das Werk kann damit schon als eine Art Klassiker der Waldwirtschafts-Fachliteratur bezeichnet werden. Kürzlich stellte es einer der Autoren, Herbert Grulich, der mittlerweile pensionierte Lehrer an der Landwirtschaftlichen Fachschule Edelhof (NÖ), im Rahmen eines Themenabends in Waidhofen vor. Dabei ging es eben genau über die aktuellen Fragen der Waldwirtschaft, die der Waldviertler Energie-Stammtisch thematisierte.

Wasser im Wald wird knapp
Herbert Grulich wies auf den enormen Rückgang der Wassermenge hin, die dem Wald zur Verfügung steht. In manchen Jahren beträgt der Niederschlag nur mehr die Hälfte eines „Normaljahres“ – der Klimawandel bringt mit den höheren Durchschnittstemperaturen viel Stress in die Waldwirtschaft. Die Bäume, insbesondere die Flachwurzler wie die heimische Fichte, bekommen zu wenig Wasser, der Borkenkäfer hat leichtes Spiel.

Neue Arten gegen den Klimawandel
Reine Fichten-Monokulturen, so wüsste man dies auch schon lange, machen es dem Schädling auch nicht gerade schwerer, Mischwälder wären besser – allerdings auch nicht so schnell ertragreich. Welche Baumarten sind nun besser für die Zukunft gerüstet? Im Buch „Waldwirtschaft heute“ wird in der neuen Ausgabe an vielen Stellen der Klimawandel besprochen. Allein schon die Wurzeln sind Anhaltspunkte für zukünftig resistentere, resiliente (widerstandsfähigere) Arten.

Pfahl- oder Herzwurzel?
So reicht die Pfahlwurzel von Tannen, Kiefern, Eichen oder Eschen bis auf zwei Meter unter die Erdoberfläche, bei Fichten ist es kaum die Hälfte. Baumarten mit Herzwurzeln (also breitere Wurzelwerke) wie Lärche oder Buche kommen ebenfalls auf diese Tiefe und erreichen damit auch in trockeneren Jahren die dann niedrigeren Wasserspiegel in der Erde.

Herbert Grulich erwähnte in seinem Vortrag auch die Waldpflege (inklusive der nötigen Forstwege), die gerade in Zeiten des Klimawandel immer wichtiger werde. 

„Waldwirtschaft heute“, von Harald Gilge, Herbert Grulich, Günther Pfeiffer, Johann Sandler, Johann Spreitzhofer und Heinrich Stadlmann ist als av-buch im Cadmos-Verlag, Wien/München erschienen. Webseite zum Buch.

 

(hst)

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