Die kleine Rally scheint vorbei zu sein: Die Preise für Holz und Holzwerkstoffe geben – allmählich – wieder nach.

Holzlager
Rundholzlager in Niederösterreich – die Bestände sind gefüllt, der Preis steigt nicht mehr. Foto: Herbert Starmühler

2021 geht langsam zu Ende umd mit ihm auch die krassesten Preisauswüchse dieses selstsamen „Corona-Holzjahres“. Doch die Lage bleibt sozusagen auf niedrigerem Niveau angespannt. Denn das Jahr zeigte die ungeheuren Abhängigkeiten der Handwerker von der Holzindustrie. Mal waren Lieferungen auf Wochen, ja auf Monate „vergriffen“, mal schnellte der Preis auf das Drei- bis Vierfache hinauf. So geschehen bei den Begehrten KVH-Sortierungen oder bei BSP-Sortimenten. Doch bei den Waldbauern kamen die Preise erst nach einigen Schrecksekunden in Bewegung. Sie stiegen auf über 100 Euro an, wonach sogar Prognosen für eine Einstandspreis bis zu 150 Euro gemacht wurden. Dem war dann doch nicht so.

„Verhaltene Nachfrage nach Fichtenrundholz“
Der aktuelle Holzbericht der Landwirtschaftskammer Österreichs zeigt nun in der Analyse des Holzmarktes vom 16. November 2021 Folgendes: „Die Österreichische Sägeindustrie ist nach wie vor sehr gut mit Fichtennadelsägerundholz bevorratet. Dementsprechend verhalten ist die Nachfrage. Sofern Dienstleister vorhanden sind, werden vertraglich vereinbarte Mengen zeitnah abtransportiert. Die Preise sind weiterhin unter Druck. Sie wurden abermals um € 3 bis € 6 Euro pro FMO (Anm.: Festmeter Rohholz mit Rinde)  abgesenkt.“ Und weiter:

Holzpreise Ö 10 11 2021

Die Rundholzpreise schnellten im Jahr 2021 nach oben – doch der Zenit ist erreicht. Alle angegebenen Preise sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist

Keine zeitnahe Nachfragebelebung in Sicht
„Dieser Umstand, in Kombination mit bereits angekündigten Revisionsstillständen zum Jahreswechsel sowie die Zurückhaltung bei neuen Vertragsabschlüssen durch die Abnehmer, deuten nicht auf eine zeitnahe Nachfragebelebung hin. Bei Kiefer gab es regional Preisanpassungen nach unten. Lärche hingegen hält ihr attraktives Preisniveau. Die Nachfrage übersteigt das Angebot.“

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Eiche und Buche steigen im Preis regional
Eiche und Buche seien aber weiter gut nachgefragt, berichten die Landwirtschaftskämmerer, regionale Preisseitgerungen seien zu beobachten. Aber die mittleren Qualitäten können dabei nicht gemeint sein. Denn: „Bei allen anderen Laubholzarten sind nur die besten Qualitäten gefragt“.

Keine gesteigerte Nachfrage nach Energieholz
Interessanterweise hat sich der gestiegene Energiepreis für Gas oder Strom noch nicht ausgewirkt. Doe Landwirtschaftskammer schreibt: „Trotz kühlerer Temperaturen verläuft der Energieholzmarkt unverändert zum Vormonat. Die Lager der Abnehmer sind bestens bevorratet, Mengen außerhalb von Langfristverträgen können nicht vermarktet werden. Die steigenden Preise für Strom und fossile Brennstoffe haben derzeit nur bei Qualitätsbrennholz regional für leicht steigende Nachfrage und Preise gesorgt.“

Weitere Infos zum Holzmarkt hier.

(hst)

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