Der Handel mit illegal geschlägertem Tropenholz und daraus hergestellten Produkten steht künftig in der gesamten Europäischen Union unter Strafe. Eine entsprechende Verordnung ist gestern vom Europaparlament in Straßburg beschlossen worden. Händler, die die Herkunft des Rohstoffes nicht nachweisen können, sollen ab 2012 mit Geldstrafen belegt werden.

Europäische Konsumenten können somit sicher sein, dass sie beim Kauf von Holz nicht zur illegalen Abholzung beitragen. Die heimischen Holzproduzenten werden ebenfalls von der neuen EU-Vorschrift profitieren, da die Billigkonkurrenz durch illegale Schlägerungen unterbunden wird.

Der Berichterstatter des Europaparlaments, der griechische Sozialdemokrat Kriton Arsenis, würdigte den Beschluss als historisch: "Es handelt sich um das erste EU-Gesetz, das sich direkt auf Wälder bezieht." Er wies darauf hin, dass durch umstrittene Rodungen etwa im Regenwald nicht nur die Umwelt gefährdet werde, sondern auch "blutige Konflikte finanziert" würden.

Jetzt müssen die EU-Mitgliedsstaaten noch festlegen, wie sie auf nationaler Ebene bei Vergehen vorgehen. Einen Strafkatalog der EU gibt es nicht. Umweltorganisationen kritisieren die vorgeschlagenen Sanktionen als zu schwach und den Termin für das Inkrafttreten als zu spät.

Nach Schätzungen des EU-Parlaments stammen 20 % des in der Union gehandelten Holzes von illegal geschlägerten Bäumen. Illegale Abholzung führt zu Bodenerosion, Erdrutschen und Verlust von Artenvielfalt, außerdem trägt sich maßgeblich zu Treibhausgasemissionen bei.

Quelle: Wirtschaftsblatt
Bild: dpa
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