Nach der PEFC-Organisation reagierte vergangene Woche auch die zweite große Zertifizierungs-Organisation.

Wald
Der Wald aus Russland ist jetzt Konfliktholz. Und verliert alle großen Umweltlabels. Foto: Herbert Starmühler

Die Auswirkungen des russischen Einmarsches und des Krieges in der Ukraine werden immer größer. Die vielfach verwendeten Qualitätszertifikate für Holz gelten nicht mehr für jenes aus Russland und Weißrussland.

Nach PEFC folgte am 8. März auch die zweite Labelorganisation. Mit sofortiger Wirkung wurde Russland und Weißrussland das FSC-Zertifikat entzogen. Die Organisation schreibt: „Mit vollem Engagement für die Mission und Standards des FSC und nach einer gründlichen Analyse der möglichen Auswirkungen des Entzugs der FSC-Zertifizierung hat der Vorstand des FSC International zugestimmt, alle Handelszertifikate in Russland und Weißrussland auszusetzen und die gesamte kontrollierte Holzbeschaffung aus dem zwei Länder.

Das bedeutet, dass Holz und Forstprodukte aus Russland und Weißrussland nicht in FSC-Produkten verwendet oder weltweit als FSC-zertifiziert verkauft werden dürfen, solange die bewaffnete Gewalt anhält."

All das wird in Europa die Verwendungs-Möglichkeiten und die Preise von Holz als Rohstoff für Holzbau und Möbelindustrie verändern.

„Schock in der Wertschöpfungskette von Holzprodukten zu erwarten“

Noch drastischer formulierten es die Europäische Organisation der Sägeindustrie (EOS) und der Europäische Verband der Holz verarbeitenden Industrie (CEI-Bois) in ihrer Aussendung am 9.3.2022. Die Überschrift lautete „Ukraine-Krieg: Schock in der Wertschöpfungskette von Holzprodukten zu erwarten.“

Die Holz-Verbände erwarten durch das Handelsverbot „schwerwiegende Folgen für die europäische Marktversorgung.“ Laut offiziellen Statistiken stammten knapp 10 % des in Europa verbrauchten Nadelschnittholzes im Jahr 2021 aus Russland, Weißrussland und der Ukraine. Im Laubholzbereich machten aus der Ukraine stammende Eichenwaren einen bedeutenden Anteil aus. Engpässe sind daher zu erwarten.

Europäische Holzindustrie negativ betroffen

Silvia Melegari, Generalsekretärin von CEI-Bois und EOS, kommentierte: „Über die menschliche Tragödie hinaus, die dieser Konflikt verursacht, wird die europäische Holzindustrie durch einen Mangel an Holzprodukten negativ beeinflusst. Obwohl die Unternehmen bereits daran arbeiten, die aktuelle Situation zu bewältigen, ist es unbestreitbar, dass unser Sektor sofortige Interventionen der nationalen Regierungen und der europäischen Institutionen benötigt, um eine kritische Rundholzknappheit zu verhindern. Die europäische Holzindustrie hofft auf eine schnelle und friedliche Lösung des anhaltenden Konflikts in der Ukraine.“ 

(hst)

 

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