Die Arbeiterkammer vermutet illegale Absprachen und Preisvorgaben seitens des Vereins propellets austria.

Pellets ansaugen solange sie noch leistbar sind... Foto: Herbert Starmühler

Der Preis für Holzpellets hat sich seit Winter 2021 kontinuierlich nach oben entwickelt und fast verdoppelt. Dies sei der Verknappung am europäischen Markt und den Hamsterkäufen der Verbraucher geschuldet, heißt es aus der Branche. Argumente, die im ersten Moment zwar schlüssig klingen mögen, bei genauerer Hinsicht aber nicht Stand halten dürften.

Dies zeigen Recherchen der AK Tirol. Im Zentrum dabei stehen einerseits der bereits in die Kritik geratene Verein proPellets Austria, andererseits heimische Anbieter von Pellets. So geben diese auf Nachfrage an, dass sie auf die Preisgestaltung ihrer Pellets keinen Einfluss hätten, da der Preis vom Verein proPellets vorgegeben werde. Auch liegen der AK Aussagen vor, wonach die Holzpellets-Lager verschiedener heimischer Anbieter gut gefüllt seien und es aktuell keine Hinweise gebe, dass ein Mangel vorliegen würde. Dies lässt den Schluss zu, dass die Preissteigerung nicht auf die allgemeine Teuerung zurückzuführen ist, sondern auf eine bewusste Verknappung mit dem Ziel einer Gewinnmaximierung.

Risiko Versorgungskrise

Auch offizielle Zahlen wie jene der Statistik Austria lassen einen solchen Schluss zu: Gäbe es eine Verknappung am europäischen Markt, müsste der österreichische Export steigen, da Österreich mehr Pellets produziert als verbraucht. Dies ist jedoch nicht der Fall, lediglich eine leichte Abnahme bei den Importen ist zu bemerken.
Gemäß dem Kartellgesetz hat die AK Tirol nun den Antrag zur Prüfung von Preisabsprachen und Warenhortungen bei der Bundeswettbewerbsbehörde eingebracht. Dies auch vor dem Hintergrund, dass Lieferanten eine Lieferung erst für den Spätherbst bzw. Winter garantieren und damit eine gefährliche Versorgungskrise riskiert wird…

„Energiepreise, Krieg und höhere Nachfrage sind schuld“

Michael Pfeifer (Pelletsproduzent Holz Pfeifer in Imst und Kundl) entgegnete diesen Darstellungen in einem ORF-Beitrag: „Es gäbe mehrere Gründe für den starken Preisanstieg. Zum einen führte er die höheren Kosten für Rohstoffe, Energie und Ersatzteile ins Treffen. Zum anderen würden Russland und die Ukraine deutlich weniger Pellets nach Europa liefern, weshalb die gesamteuropäische Nachfrage gestiegen sei. Zudem sei auch die Zahl an Heizkesseln in Österreich rasant gestiegen, es habe im Sommer Hamsterkäufe gegeben und damit auch den Preis ansteigen lassen.“

Aussendung der AK-Tirol.

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