Am Mittwoch startete der Auftakt des Internationales Holzbau-Forums in Innsbruck. Kathrin Merz, vom Architektur- und Planungsbüro Bauart aus der Schweiz, geht in ihrem Vortrag auf Nachhaltigkeit im Modulbau ein.

Bis 2040 müssen im Westen der Stadt Bern sechs Schulgebäude erneuert werden. Als Rochadeflächen dienen drei neu erstellte, modulare Schulpavillons in Brünnen. Bild © Dominique Plüss

„Am nachhaltigsten ist jenes Gebäude, das nicht gebaut wird“, sagt Merz am Anfang des Prologs. Die Architektin beschreibt, dass Planer:innen maximale Verantwortung übernehmen, Gebäude suffizient und resilient zu planen. Eine Möglichkeit ist der gewissenhafte Modulbau.

Bildungsinstitutionen
Die Welt wächst täglich um eine Kleinstadt so groß wie Linz. Also bedarf es auch einer Aufstockung an Bildungsgebäuden für die wachsende Bevölkerung. Die essenzielle Tagesinfrastruktur muss schnell, effizient und langlebig gebaut werden. „Ein Bauprojekt für Schulraum dauert im Schnitt acht bis zehn Jahre von der ersten Bedarfsanalyse bis zum gebauten Gebäude. Das sind bereits zwei Zyklen an Neuzuzügen von Kindern und Familien“, fährt Merz fort. Modulbau soll hier die Lösung sein. Durch die kürzere Bauzeit, die flexible Erweiterung, Vorfabrikation und Präzision stellt Vorteile der systematischen Bauweise mit Modulen dar.

Das Paradebeispiel
Als Praxisbeispiel nennt Kathirn Merz das BauArt-Projekt Bern-Brünnen. Die gebaute Modulbauschule wurde durch eine hochgradige Vorfabrikation gefertigt und benötigte vom Aushub bis zum letzten Pinselstrich acht Monate. Die 23 neu errichteten Schulräume sind mit einem Querlüftungssystem und einer Konvektionslösung ausgestattet. Auf dem Dach sind Photovoltaikanalagen befestigt, die Strom für 50 Haushalte produzieren können.

Die Pavillons sind eine Weiterentwicklung des Systems Modular-X der Bauart Architekt:innen aus Bern: Statt drei hat die Variante in Brünnen nur zwei Geschosse ...

Die Pavillons sind eine Weiterentwicklung des Systems Modular-X der Bauart Architekt:innen aus Bern: Statt drei hat die Variante in Brünnen nur zwei Geschosse und jeder Pavillon besteht aus zwei längs gegeneinander verschobenen Gebäudehälften. Bild © Gabi Vogt 

Dadurch wirkt das Volumen der Modulbauten weniger gross und sie fügen sich gut in die direkt angrenzende, kleinteilige Bebauung sowie die benachbarte ...

Dadurch wirkt das Volumen der Modulbauten weniger gross und sie fügen sich gut in die direkt angrenzende, kleinteilige Bebauung sowie die benachbarte Parklandschaft ein. Bild © Gabi Vogt 

Basis der drei Pavillons bilden im Werk vorgefertigte Module mit 3 Metern Breite, 9.42 Metern Länge und 3.45 Metern Höhe. Bild © Gabi Vogt 

Die beiden grösseren Bauten bestehen pro Geschoss aus jeweils 22 Modulen, beim kleineren, um eine Achse kürzeren Pavillon, sind es 20 Module pro Geschoss. ...

Die beiden grösseren Bauten bestehen pro Geschoss aus jeweils 22 Modulen, beim kleineren, um eine Achse kürzeren Pavillon, sind es 20 Module pro Geschoss. Bild © Gabi Vogt 

Durch den Versatz der Gebäudehälften konnte nicht nur das Volumen optisch reduziert, sondern an beiden Enden der Erschliessung seitlich ein Fenster angeordnet werden. ...

Durch den Versatz der Gebäudehälften konnte nicht nur das Volumen optisch reduziert, sondern an beiden Enden der Erschliessung seitlich ein Fenster angeordnet werden. Die Korridorenden bilden so eine willkommene für die Schulkinder. Bild © Gabi Vogt 

Die Fassade der einzelnen Module umfasst jeweils ein grosses, fest verglastes Fenster, einen Lüftungsflügel mit einem verzinkten Lochblech als ...

Die Fassade der einzelnen Module umfasst jeweils ein grosses, fest verglastes Fenster, einen Lüftungsflügel mit einem verzinkten Lochblech als Witterungsschutz und Absturzsicherung und ein mit vorvergrauten Holzlatten verkleidetes Brüstungselement. Bild © Gabi Vogt 

Besonderen Wert gelegt wurde auf eine effiziente Energienutzung. Dazu gehören Solarpanels auf den Dächern, eine Wärmepumpe, Konvektionselemente für die ...

Besonderen Wert gelegt wurde auf eine effiziente Energienutzung. Dazu gehören Solarpanels auf den Dächern, eine Wärmepumpe, Konvektionselemente für die Beheizung und Kühlung sowie eine mechanische Belüftung der Räume. Bild © Gabi Vogt 

Die Korridorwände wurden mit naturbelassenen Dreischichtplatten verkleidet, die Eingangsfronten zu den Zimmern sind in Dunkelgrün gehalten und raumhoch ...

Die Korridorwände wurden mit naturbelassenen Dreischichtplatten verkleidet, die Eingangsfronten zu den Zimmern sind in Dunkelgrün gehalten und raumhoch verglast. Die Decken der Erschliessungsachse bestehen ebenfalls aus Dreischichtplatten, die aber hellgrau gestrichen wurden. Bild © Gabi Vogt 

Das bauliche Grundprinzip ist bei beiden Pavillontypen gleich: Die einseitig belichteten Schulzimmer, Gruppen- und Nebenräume docken links und rechts am ...

Das bauliche Grundprinzip ist bei beiden Pavillontypen gleich: Die einseitig belichteten Schulzimmer, Gruppen- und Nebenräume docken links und rechts am zentralen Korridor an. Bild © Gabi Vogt 

Die Wände der Schul-, Gruppen- und Nebenräume wurden ebenfalls mit naturbelassenen Dreischichtplatten verkleidet, die Decken bestehen hier aber aus ...

Die Wände der Schul-, Gruppen- und Nebenräume wurden ebenfalls mit naturbelassenen Dreischichtplatten verkleidet, die Decken bestehen hier aber aus naturbelassenen, hölzernen Akustikelementen. Diese verleihen den Zimmern eine warme Atmosphäre. Bild © Gabi Vogt 

 

Weitere Informationen unter modulart

(lah) 

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