Brandschutzanforderungen und Barrierefreiheit sind nicht einfach miteinander zu verbinden. 

Holztüren, wie diese, stellen für bewegungseingeschränkte Menschen nicht nur ein Hindernis, sondern eine im Extremfall lebensgefährliche Bedrohung da. Bild © Pixabay

Im Zusammenhang mit den Bestimmungen des baulichen und vorbeugenden Brandschutzes ist davon auszugehen, dass bei Menschen mit körperlichen Einschränkungen die Eigenrettung im Vordergrund steht. Bei diesen Personen stellt sich die Frage, ob der Weg, der sie ins Gebäude führte, im Fluchtfall ebenfalls für sie verfügbar ist.

Brandschutz oder Barrierefreiheit?
Eine besondere Herausforderung stellen dabei Feuer- und Rauchschutztüren dar. Für diese gilt grundsätzlich, dass sie selbstschließend sein müssen, um im Brandfall das Eindringen von Rauch und Feuer zu verhindern. Somit werden solche Türen jedoch schnell zu Barrieren, wobei neben Menschen mit speziellen Bedürfnissen auch Kinder und ältere Personen eventuell nicht in der Lage sind, schwere Brandschutztüren ohne fremde Hilfe zu öffnen. Eine Gehhilfe oder ein Rollstuhl stellen ebenfalls eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit im Brandfall dar. Die Kombination von Brandschutz und Barrierefreiheit wurde in der Vergangenheit zudem durch die seit Jahren gültigen Brandschutzbestimmungen für Feuer- und Rauchschutztüren erschwert.

 

Eine Lösung muss her
Der Konflikt, der durch die Kombination von Brandschutz und Barrierefreiheit entstehen kann, lässt sich durch frühzeitige Zusammenarbeit von Planer:innen und Architekt:innen mit den Expert:innen der Hersteller:innen weitgehend vermeiden. Dabei helfen vor allem Produktlösungen, die den kombinierten Anforderungen an Brandschutz und Barrierefreiheit gerecht werden – und dies auch noch mit ansprechendem Design.

GEZE TS5000 SoftClose Einbausituation
Der neue GEZE TS 5000 SoftClose kann Türen sicher und sanft zugleich schließen – ganz leise, ohne lauten Endschlag. Vorteilhaft wäre dies zum Beispiel in Kliniken, Hotels oder Mehrfamilienhäusern. Bild © Getty Images / iStockphoto

Messeneuheit 2022
Allerdings gibt es noch keine Patentlösung für alle Anwendungsfälle: „Bei druckbelüfteten Treppenräumen muss beispielsweise auf Barrierefreiheit ein besonderes Augenmerk gelegt werden, weil hier eine sogenannte Rauchschutzdruckanlage zum Einsatz kommt, die den Treppenraum im Brandfall mit einem kontrollierten Überdruck gegenüber den angrenzenden Räumen rauchfrei hält", erklärt Günther Weizenhöfer, Architekt und Teamleiter Pre-Sales Development bei Geze. Auf der Nürnberger Fachmesse für den vorbeugenden Brandschutz „FeuerTrutz“ im Juni 2022 zeigte der Tür- und Fenstertechnikspezialist Produkte, mit denen sich beide Aspekte der Gebäudesicherheit optimal in Einklang bringen lassen. So bringt das deutsche Unternehmen mit Sitz in Leonberg bei Stuttgart mit dem TS 5000 SoftClose eine neue Variante des TS 5000 auf den Markt, die Türen auch in herausfordernden Umgebungssituationen zuverlässig und geräuschlos schließt.

Die Innovation
Der TS 5000 SoftClose sorgt für ein optimales Verhältnis zwischen Kraft und Schließgeschwindigkeit – sowohl bei Wind und Sog als auch bei wechselnden Druckverhältnissen in Schleusen und Treppenhäusern. Großes Potenzial bietet der TS 5000 SoftClose auch für Verarbeiter:innen: Dank seiner durchdachten und bereits beim TS 5000 bewährten Konstruktion, ist die Montage des Türschließers sehr zeiteffizient. Auch das korrekte Einstellen des Endschlags ist ganz bequem über nur ein einziges Ventil und ohne zusätzliche Anbauteile möglich und somit schnell und einfach. Gleichzeitig ist der TS 5000 SoftClose unkompliziert nachrüstbar, da er dieselben kompakten Abmessungen wie der TS 5000 aufweist. Die Schließgeschwindigkeit ist zwischen 15 und 0 Grad stufenlos und von vorne einstellbar. Eine optische Schließkraftanzeige erleichtert die Arbeit zusätzlich. Diese Zeitersparnis lässt Handwerksprofis effizienter arbeiten.

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Der TS 5000 SoftClose ist unkompliziert nachrüstbar und die Montage dank seiner bewährtenKonstruktion sehr zeiteffizient. Bild © GEZE GmbH

fast forward
Unter diesem Motto vermarktet die oberösterreichische Peneder Bau-Elemente GmbH Türen, die sowohl dem Brandschutz als auch den Anforderungen an die Barrierefreiheit gerecht werden. Für Martin Hoffmann, Architektenbetreuer bei Peneder, geht also darum, „das draußen zu halten was wir nicht wollen, aber dort möglichst barrierefrei zu sein, wo es wünschenswert ist. Dabei denken wir nicht nur an körperlich beeinträchtigte Menschen. Eine Drehtür ist zum Beispiel mit einem Kinderwagen und einem Sprössling an der Hand ein echtes Hindernis.“ Das Sortiment des Anbieters beinhaltet auch Brandschutztüren aus Holz. Jede davon ist ein Einzelstück in Tischlerqualität. Verschiedene Zargentypen, unzählige Oberflächenvarianten, Verglasungen, Kombinationen mit Seiten- und Oberteilen sowie Flexibilität bei der Außengeometrie erlauben auch ganz unterschiedliche Designwünsche.

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Günther Weizenhöfer, Architekt und Teamleiter Pre-Sales Development bei Geze. Bild © GEZE GmbH

Text: Thomas Duschlbauer 

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