Das Ringen um die Tarife für Holztransporte geht auch im neuen Jahr weiter. Während Hans Resch vom Forstausschuss der Landwirtschaftskammer die Rail Cargo Austria (RCA) zur Tarifkorrektur auffordert, macht ÖBB-Chef Kern gegenüber dem WirtschaftsBlatt seinen Standpunkt deutlich.

Die krisengeschüttelte ÖBB-Tochter RCA hatte im Dezember angekündigt, die Preise für Holztransporte in den nächsten drei Jahren um durchschnittlich 30 Prozent anzuheben. "Auch die ÖBB können auf unsere Transporte nicht verzichten, das sind zwölf Prozent des Güterverkehrs der RCA. Wir sind auf jeden Fall kompromissbereit", so Resch. Ob die Branche mit einer Preissteigerung von 15 Prozent leben könnte, wollte Resch aber nicht beantworten. ÖBB-Chef Christian Kern sagte im WirtschaftsBlatt-Gespräch: "Es gibt eine Vielzahl von Gesprächen mit jedem einzelnen Kunden. Ich will jetzt hier nicht wie am Bazar feilschen. Es geht um das Überleben der RCA." Es habe teilweise Kostendeckungen für die Bahn von lediglich 50 Prozent gegeben.

Dass die RCA die Preise anpasse, sei schlicht eine Überlebensfrage. "Wir müssen wirtschaftlich denken und Gewinn machen. Wir müssen uns nach den Gesetzen der Betriebswirtschaft orientieren." Fazit Kerns: "Jetzt hat die Holzbranche einen Partner auf der anderen Seite, der genauso wirtschaftlich denkt." Natürlich wolle man die Kundenbeziehungen behalten, aber "die Preisgespräche führt man besser nicht bei Ministern oder Landeshauptleuten." Ziel der Bahn sei, in Zukunft ein nachhaltiger Logistikpartner der Industrie zu sein.

Gleichwohl forderte auch Felix Montecuccoli, Präsident der Land& Forstbetriebe, verbesserte Bedingungen bei der Infrastruktur. Die Verlagerung der Transporte von der Schiene auf die Straße sei keine leere Drohung. Minister Niki Berlakovich will jedenfalls mit Verkehrsministerin Doris Bures reden.

Quelle: WirtschaftsBlatt

Foto: Sturm/pixelio

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