Laut der Fond-Online-Plattform "Foonds" sind die Austro-Holzbranchen zweitwichtigster Devisenbringer nach dem Tourismus. Aufgrund der massiven Preiserhöhungen durch die Rail-Cargo-Austria seien allerdings Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette zu erwarten.

Holz ist eine Kernressource Österreichs, die lange Wertschöpfungskette reicht von der Forstwirtschaft über die Holz-, Säge-, Papier- und Zellstoffindustrie und den Holzhandel bis zu den Tischlereibetrieben, Möbelindustrie und Holzbau. 280.000 Menschen beziehen in Österreich entlang dieser vielfältigen Wertschöpfungskette in über 170.000 Betrieben ein Einkommen und erwirtschaften bei einem Produktionswert von über 11 Mrd. einen Exportüberschuss von rund 3,1 Mrd. Euro. Damit ist die Holzbranche neben dem Tourismus der wichtigste Devisenbringer; alleine in Oberösterreich z. B. werden durch die Wertschöpfungskette Holz rund 70.000 Arbeitsplätze gesichert. Die gute Stimmung auf dem Holzmarkt im Vorjahr mit einer Holzernte von rund 19,5 Mio. Festmeter hält auch in den ersten Monaten 2011 an. Dabei werden dennoch nur knapp 75 Prozent des jährlichen Zuwachses genutzt. Die Nachfrage der österreichischen Säge-, Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie nach heimischem Holz entwickelt sich weiterhin positiv.

Ein Kubikmeter verbautes Holz spart im Durchschnitt zwei Tonnen CO2-Emissionen: eine Tonne durch die Speicherung des Kohlenstoffs beim Wachstum der Bäume, eine zweite durch den Ersatz von in der Herstellung energie- und damit CO2-intensiven Baustoffen wie Stahl, Beton, Glas oder Aluminium. Der Einsatz von Holz für langlebige Produkte, wie im Baubereich stellt durch den geringeren Energieaufwand bei Herstellung, Verlängerung der Kohlenstoff-Speicherung im Holz (für durchschnittlich 75 Jahre) und Einsparung fossiler Brennstoffe bei der Entsorgung einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz dar. Jeder geerntete und genutzte Baum macht zudem Platz für neue Bäume. So wird der CO2-neutrale Kreislauf der Natur genutzt. 500.000 Tonnen CO2-Emissionen könnten jährlich in Österreich eingespart werden, wenn der Anteil der jährlich neu gebauten Wohnungen in Holzbauweise entsprechend gesteigert würde. Besonders große Entwicklungspotenziale bestehen in den Bereichen Gewerbe- und Industriebau, im mehrgeschossigen Wohnbau und im städtischen Bereich.

Der Wertschöpfungskette Holz drohen jetzt allerdings durch die drastisch überhöhte Tarifforderung mit Steigerungen von über 30 Prozent sowie durch das neue Bahnhofskonzept der Rail Cargo Austria AG massive Verschlechterungen mit absehbaren negativen Folgen für den gesamten Industriestandort Österreich. Bis zu 50 Prozent des auf der Schiene transportierten Rundholzes und der Holzprodukte werden umgeschichtet werden müssen. Damit drohen bis zu 200.000 zusätzliche Lkw-Fahrten pro Jahr.

Quelle: foonds.com
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