Steirer wollen hoch hinaus

"Es ist grotesk", sagt der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl im Gespräch mit der Kleinen Zeitung, "wir treffen uns hier in London, um den Beweis zu sehen, dass Steirer neunstöckige Hochhäuser bauen können." Das große Problem ist nur, dass Sie das nicht im eigenen Land dürfen. "In der Steiermark sind gesetzlich nur vier Stockwerke mit dem Baustoff Holz erlaubt", so Hans Resch und Oskar Beer, die mit ihren Organisationen Pro Holz bzw. der Innung Holzbau dieser Tage eine Delegation von 50 Experten - von Holzbaugrößen wie Xaver Haas, Harald Strobl und Franz Mayr-Melnhof über die Chefs der wichtigsten Wohnbaugenossenschaften bis hin zum Grazer Bürgermeister samt Baurechts-Experten der Landesregierung - nach London und Berlin "entführten".

Die große Frage die sich nun stellt lautet: Was muss getan werden um (wie in London) fünf-, sechs-, ja auch achtstöckige Hochhäuser aus Holz in der Steiermark zu bauen? Die Kleine Zeitung berichtet dazu wie folgt: So viel ist schnell klar: "Ob ein Haus aus Holz, egal wie hoch, gebaut werden darf, steht und fällt mit den Brandschutzmaßnahmen", sagt Robert Jansche, Bautechnik-Experte in der Landesregierung. Da geht es um vertikale Fluchtwege und -zeiten oder darum, ob Baustoffe 60 bzw. 90 Minuten einem Brand standhalten können. "Es geht darum, gemeinsam mit Architekten und Brandschutz-Ingenieuren Kompensations-Maßnahmen für den Brandschutz zu finden und die Behörden davon zu überzeugen", sagt Heimo de Monte, Chef von KLH Österreich.

Der Grazer Bürgermeister hat schon den richtigen Platz im Auge um Hochhausprojekte zu realisieren. Auf den Reininghausgründen in Graz soll auf 55 Hektar ein neuer Stadtteil entstehen. "Wo, wenn nicht dort, ist es sinnvoll, neue Leuchtturmprojekte aus Holz aufzustellen", so Nagl.

Quelle: kleinezeitung.at
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