Holz erfreut sich in der Tiroler Architekturszene zunehmender Beliebtheit. Auf der Frühjahrstagung der Vereinigung "ZimmerMeisterHaus" ging es unter anderem um die lückenlose Lebenszyklusanalyse.

Im Rahmen der Tagung wurden von Fachleuten aus der Branche interessante und zukunftsweisende Beispiele präsentiert - unter anderem der Life-Cycle-Tower, der weit über einen ”Viergeschoßer” hinausreicht.

Helmut Kramper vom Energieinstitut Vorarlberg präsentierte das Thema „Die Lebenszyklusanalyse – Nacktscanner für (Holz)Häuser?“, wobei er auf die wesentlichen Faktoren eines Hauses mit einem Lebenszyklus von 80 Jahren einging. ”Die Palette reicht dabei von der Architektur über die Herstellung und den Unterhalt bis zum Abbruch des Hauses. Er fordert ein „Innehalten, wenn sinnlose Aktivitäten zu Scheinlösungen führen“, sowie eine Analyse der Lage des Gebäudes im Raum, im Ambiente, denn „wichtig sind nicht nur die Gebäude, sondern auch die Siedlungsräume“.

Weitere Punkte des Vortrags war auch die Thematik der graue Energie. In jeder Wärmedämmung steckt graue Energie (ist fossile Energie für Herstellung und Transport der Materialien). Im Hinblick dessen weißt Krapmeier auf die Wichtigkeit der Lebenszyklusbilanz hin. Es sei die Aufgabe der Architekten hier ganz genau zu analysieren. „In einer Massivbauweise zum Beispiel mit Glasfassade steckt wahnsinnig viel Energie drinnen“, so Krapmeier – „Leichtbauweise mit Holz ist ökonomischer“.

Michael Flach, der dem Lehrstuhl für Holzbau an der Universität Innsbruck vorsteht, setzt mit seinem Vortrag über die „Aktuellen Holzbau-Entwicklungen in Tirol“ nahtlos fort, ist doch sein Lehrstuhl, ursprünglich als Stiftungslehrstuhl initiiert, inzwischen längst fixer Bestandteil der Universität und maßgeblicher Bestandteil interdisziplinärer Forschungen, die internationale Resonanz finden. Eine der wesentlichsten Fragen ist, was man „dem raumplanerischen Wahnsinn, ein Einfamilienhaus zu bauen“, entgegenstellen kann. Entwicklung und Forschung gehen inzwischen weit über den bisher üblichen viergeschoßigen Bau hinaus – bestes Beispiel ist der Life-Cycle-Tower – die „verdichteten, starren Bauformen machen aber Probleme“, weshalb „flexible Wohnanlagen unter Einbezug gesellschaftlicher und umweltrelevanter Aspekte“ ideal wären. „Man denkt schon in die Zukunft“, so Krapmeier, für den „in Tirol schon einige Wohnanlagen in die richtige Richtung gehen.“

Einen „Auszug aus der Tiroler Holzarchitektur“ lieferten die Architekten Dietmar Ewerz und Martin Gamper vom „teamk2“, die sich seit zehn Jahren intensiv mit dem Holzbau beschäftigen und auch in Holzverbundlösungen – etwa Holz/Beton oder Holz/Stahl – gute Möglichkeiten sehen, die oft auch statische Gründe haben, wie z.B. bei Hangverbauungen.

Quelle: tt.com
Bild: proHolz, Martinez
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