Ikea: Günstige Preise und ein Sortiment das zu 60 Prozent aus Holzstoffen besteht. Ex-Ikea-Manager vermutet jedoch die Nutzung von Holz aus illegaler Abholzung.
In einem Interview des Spiegel sprach enorm-Autorin Kathrin Hartmann mit Sabine Nold, der PR-Managerin von Ikea Deutschland, über die Beschaffung der Holzbaustoffe und über die Vorwürfe der undurchsichtigen Beschaffungsketten im Unternehmen.

Holzbaunews hat für Sie die interessantesten Teile des Interviews hervorgehoben:

Frage: Vor einem Jahr ist das Buch "Die Wahrheit über Ikea" des Ex-Managers Johan Stenebo erschienen. Die Vorwürfe gegen den Konzern haben in Deutschland für großes Medienecho gesorgt. Hat das Ikea geschadet?

Nold: Ich möchte die Meinung von Johan Stenebo nicht kommentieren. Ich hatte aber den Eindruck, dass sich die Presse in Deutschland das sehr differenziert angeschaut und fair berichtet hat. Wir können ja zu den Hauptpunkten, die er genannt hat, sehr viel Positives vermelden.

Frage: Ein zentraler Vorwurf von Stenebo ist, dass ein Drittel des Ikea-Holzes aus illegaler Abholzung stammt. China und Russland gehören zu Ihren größten Holz-Lieferanten, fast ein Viertel der Ikea-Produkte wird in China produziert. Laut Stenebo habe der damalige Chefförster von Ikea vermutet, dass 80 Prozent des Holzes aus China illegal gefällt wurde. Können Sie das widerlegen?

Nold:
Ja! Wir haben 16 Forstexperten in den Einkaufsbüros, die sagen, sie könnten nahezu jeden Baum rückverfolgen. Wenn wir Holz angeboten bekommen, bei dem nicht klar ist, woher es stammt, dann kaufen wir es im Zweifelsfall nicht.

Frage:
Die Rückverfolgbarkeit von Holz aus China liegt bei höchstens 20 Prozent. Chinesische Holzfirmen lassen illegal in sibirischen Urwäldern Bäume fällen und verkaufen sie mit gefälschten Papieren. Thomas Bergmark, Ikeas Umwelt- und Sozialmanager, sagte, man könne nie garantieren, dass jeder Baum aus einer legalen Quelle stammt.

Nold:
Sie können für die allerwenigsten Dinge eine 100-prozentige Garantie übernehmen. Aber wir tun alles, damit kein illegales Holz für Ikea verarbeitet wird. Das ist in unserem Interesse. Holz ist ein Rohstoff, den wir langfristig nutzen müssen. Das schafft man nur mit einer nachhaltigen Forstwirtschaft.

Frage:
Rund 60 Prozent der Ikea-Rohstoffe sind Holz. Ikea beschreibt als langfristiges Ziel, sämtliches Holz aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern zu beziehen. Wie ist das bei diesen Mengen möglich?

Nold:
Wir beziehen fünf Millionen Kubikmeter Holz pro Jahr, die Menge ist gesunken. 24 Prozent unseres Holzes erfüllen die Anforderungen des Forest Stewardship Councils (FSC). 98 Prozent der Herkunft können wir nachvollziehen. Das heißt, damit ist ausgeschlossen, dass wir Holz aus illegalem Einschlag und aus intakten Naturwäldern verwenden.

Frage:
Und die restlichen 76 Prozent sind nicht nachhaltig?

Nold:
Unser gesamtes Holz erfüllt die Mindestanforderungen. Die wichtigste ist: kein Holz aus illegalem Einschlag.

Das gesamte Interview finden Sie unter : spiegel.de

Quelle: spiegel.de
Bild: Daniel S./wikimedia

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