Die Holzwirtschaft ist Teil der Lösung des Klimaproblems; Einrechnung der CO2-Speicherung könnte dem Land mehrere Millionen für den Kauf von Klimazertifikaten ersparen.
Sparen mit Holz: Laut österreichischer Holzindustrie ist der Ankauf von Klimazertifikaten nicht erforderlich. Foto: APA
Die Österreichische Holzindustrie begrüßt den aktuellen Vorschlag der Europäischen Kommission zur Anrechnung von Emissionen und den Abbau von Treibhausgasen und der damit verbundenen Rolle von Holzprodukten. Dadurch wird die Bedeutung der Holzprodukte im Kampf gegen den Klimawandel hervorgehoben und nun auch auf politischer Ebene
festgelegt.

Die Vorgaben des Kyoto-Protokolls können von den Industriestaaten kaum erfüllt werden, dadurch sind sie gezwungen, sogenannte Klimazertifikate zuzukaufen, was die Staatshaushalte massiv belastet. Laut Schätzungen muss Österreich jährlich ca. 400 Mio. Euro (abhängig vom Zertifikatspreis) für den Ankauf solcher Zertifikate im Ausland budgetieren, weil es das Klimaziel um 100 Mio. Tonnen CO2 verfehlt.

„Wir glauben, dass wir für dieses Land weit mehr tun können, als bloße Industrieproduktion“, erläutert KR Laszlo Döry, Sprecher der Plattenindustrie. „Es geht konkret um die Umsetzung der LULUCF, die Senkenbilanzierung im Bereich Landnutzung und Forstwirtschaft. Die Berechnungssystematik wird auf die Holzproduktion aufgebaut. Das bedeutet, dass jedes Stück Holz, jedes Holzprodukt, das aus Österreich kommt und im Land bleibt, als CO2-Speicher anerkannt wird und damit automatisch die Kosten für Klimazertifikate senkt“. In einer Studie des Instituts für industrielle Ökologie wurde der Wert der CO2-Speicherung durch Holzprodukte in Österreich erstmals berechnet und beträgt bis 2020 4,4 Mio. Tonnen.
 
Theoretisch ist es also möglich, durch die Einberechnung der CO2-Speicherung von 400 Mio. Tonnen zusätzliche Zertifikatszukäufe zu vermeiden. Dazu müssten allerdings die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen in Österreich geschaffen werden. Die Holzwirtschaft ist somit ein Teil der Lösung des Klimaproblems und auch des Budgetproblems.

Die gesamte Wertschöpfungskette Holz ist der zweitgrößte Devisenbringer Österreichs nach dem Tourismus, mit einer Exportquote von über 70 %. Die Österreichische Holzindustrie deckt einen wesentlichen Bereich der Wertschöpfungskette Holz ab. Vom Schnittholz über die Werkstoffe, vom Holzbau bis zu hochwertigen Möbel wird Holz mit hoher Wertschöpfung verarbeitet. In rund 1.550 Betrieben der Holzindustrie sind insgesamt 28.000 Menschen beschäftigt. Durch die Ansiedlung in vorrangig strukturschwachen Gebieten werden dadurch insbesonders Arbeitsplätze in ländlichen Regionen gesichert. Das Produktionsvolumen betrug 2010 EUR 6,2 Mrd. Euro.

www.holzindustrie.at
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