Unternehmensmeldung

Ein internationales Team aus Höhlenforschern ist ihr in Oberösterreich auf der Spur: der tiefsten Höhle Europas. Immer wieder begeben sie sich in den Schlund des Dachsteingebirges. Gerade hier, wo es vertikal nach unten geht und extrem kalt, feucht, rutschig und nass werden kann, sind sichere Seilbefestigungen überlebenswichtig. 

Foto: Fischer

„Zwölf Menschen waren bereits auf dem Mond“, sagt Höhlenforscher Axel Hack. „Aber auf unserem Planeten gibt es noch Orte, die nie jemand betreten hat.“ Was sich unter der Erdoberfläche in Höhlen befindet, können Satelliten nicht bemessen und beobachten. Axel Hack und seine Kollegen begeben sich immer wieder auf dieses unbekannte Terrain und bringen ans Tageslicht, was hier im Verborgenen liegt. Ein Forschungsbereich, der auch Speläologie genannt wird. „Wir erkunden Höhlen, um mehr über unsere Erde zu lernen, damit wir sie besser schützen können, begründet Axel Hack das Unterfangen. 

Seit 2012 ist er Mitglied der Dachstein Caving Expedition, die seit über 40 Jahren die Höhlen am Plateau des Dachsteingebirges in Oberösterreich untersucht und kartographiert. „Über 850 Meter unter der Erde, weit weg von Hilfe, bahnen wir uns den Weg durch engste Passagen und tiefe Schächte“, beschreibt Axel Hack die Dachstein-Expeditionen. „Wir kämpfen mit Kälte, hartem Gestein, Sturzfluten und flüssigem Lehm.“ Zahlreiche Vertikalen seien von ehemaligen Flussschleifen durchsetzt, die sich tief in den Felsen eingegraben haben, schildert Axel Hack weiter. Diese sogenannten Mäander zu durchqueren, koste viel Energie. Ganz zu schweigen von den vielen steilen Wänden, welche die Höhlenforscher immer wieder erklimmen müssten. 

„Gerade hier, wo es so vertikal und rutschig nach unten oder oben geht, müssen die Höhlenseile sicher verankert sein“, sagt Axel Hack. „Wir verlassen uns hierbei auf fischer Stahlanker. Ich fühle mich sicherer, wenn ich an den Befestigungen eines deutschen Qualitätsherstellers hänge.“ Auf den Expeditionen sind daher bereits tausende fischer Bolzenanker, wie der FBN II und der FAZ mit acht Millimeter Durchmesser, für Seilbefestigungen in die Höhlen eingebracht worden. Der Großteil davon kam in der Schachtanlage Wot U Got Pot (WUG) zum Einsatz. 

Anfang September 2018 erfolgte dann der Durchbruch: Nach über zehn Jahren Forschung im WUG entdeckten die Forscher einen neuen Verbindungsgang vom WUG zur Hirlatzhöhle. Dadurch wuchs die erforschte Gesamtlänge des unterirdischen Labyrinths um 7,2 Kilometer auf über 113 Kilometer an. Damit ist die Hirlatzhöhle nun die 20.-längste Höhle der Welt. In der Tiefe rangiert sie mit 1.560 Meter Höhenunterschied auf Platz 9. 

Seither hofft das Forschungsteam auf den Zusammenschluss weiterer höher gelegener Höhlen. In Aussicht steht, dass das System um bis zu 90 Meter in der Vertikalen wächst. Damit katapultierte sich die Hirlatzhöhle in der Tiefe auf Platz 6 im Weltranking und Platz 2 in Europa. Außerdem sollen weitere Schachthöhlen erforscht werden. Vom 17. August bis zum 5. September begaben sich die Höhenforscher aus ganz Europa daher erneut in den Schlund der alpinen Großhöhle. Treffpunkt war das Dachsteinplateau auf der Hallstätter Seite. „Eine sichere Ausrüstung hat bei solchen Expeditionen oberste Priorität“, sagt Axel Hack. „Wir konnten ja auch diesmal wieder einschätzen, was uns bevorstand: Temperaturen um die zwei Grad, eine hohe Luftfeuchtigkeit und häufige Wassereinbrüche in den Vertikalteilen sowie eine starke Verlehmung der Gänge.“ Teils seien Wände, in die Verankerungen eingebracht werden sollen, zentimeterdick mit Lehm beschichtet, ergänzt Axel Hack. „Und der Dachsteinkalk ist hart und dickbändig. In manchen Fällen ist er auch gerissen oder korrodiert.“ 

Die Höhlenforscher nahmen reichlich Seile, Bohrhaken, Akku-Bohrhämmer sowie gefriertrockene Mahlzeiten und Ausrüstung für das Lager mit in die unterirdische Welt, transportiert in Schleifsäcken aus LKW-Planen. Ebenfalls mit im Gepäck: 300 fischer Bolzenanker FBZ 8/10 aus Edelstahl (A4) als auch aus galvanisch verzinktem Stahl. Die Befestigungen gewähren sicheren Halt in dem widerspenstigen Kalkgestein. Dabei werden gebogene M8er-Laschen, die aus Aluminium oder dem rostfreien Edelstahl Inox 304/316 bestehen, an dem Fels verankert. Daran lassen sich mittels Schraubgliedern Seile einhängen.

Zunächst verhinderte das Wetter ein Vorankommen: „WUG, unser Tor zur Hirlatzhöhle, lag unter sieben Metern Schnee. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg – den wir uns erfolgreich freischaufeln konnten“, berichtet Axel Hack. „Dann regnete es jedoch tagelang und die Höhlen waren stark überflutet.“ Schließlich ließen sich die unterirdischen Schluchten und Gänge dann doch noch weiter erkunden. So konnte das Team die Thundergasm Höhle, die es 2017 entdeckt hatte, weiter erforschen. Letztes Jahr haben die Forscher sie in einer Tiefe von etwa 200 Metern vermessen, wurden aber von einem unbekannten Mäander ausgebremst. Nun erfuhr das Team mehr. „Wir wissen hierbei nie, was uns erwartet: In dem Fall ging es von einem tiefen und rutschigen Canyon in einen breiten Gang und dann in ein Gebiet mit hinabstürzendem Wasser sowie rostrotem, bröckelndem und scharfem Stein. Am Boden windete sich ein tiefer und reißender Mäander“, beschreibt Axel Hack die unbekannte Bergwelt. Viel Neues erfuhren die Höhlenforscher auch über den WUG. „Von vertikalen Schächten und Canyons kommend betraten wir riesige fossile Röhren.“ Klebriger Schlamm verteilte sich ständig auf der Ausrüstung und machte die Stiefel doppelt so schwer wie gewöhnlich. Von der Chutney-Mine ging es in eine weitere Passage, welche erforscht und vermessen wurde: eine sehr schlammige Sackgasse mit einem Verbruch am Ende. Weiter erkundet wurden auch der Abschnitt Left Fork und der sogenannte Time Bandit.

Zudem wurde am Ende der Uphill Gardens weitergeforscht. Hier bohrten sich Axel Hack und sein Team 25 Meter eine steile Lehmrampe hinauf. Teilweise musste der Fels von zehn Zentimeter tiefem und feuchtem Lehm befreit werden, um die Bohranker setzen zu können. Vier Stunden arbeitete das Team unter diesen widrigen Umständen. Nach rund 30 gesetzten Bohrankern war es geschafft: Die Forscher standen in der geräumigen, noch unerforschten Passage No. 33. „Noch nie habe ich einen schöneren Gang im WUG gesehen. Er ist reichlich mit Stalagmiten und anderen Formationen geschmückt“, schwärmt Axel Hack. „Nach guten 100 Metern mussten wir leider umkehren. Zwar zieht sich der Gang noch wesentlich weiter in den Berg hinein, aber die Zeit lief uns davon. Wir mussten ja auch wieder zu den Seilen zurückkommen, um dann 650 Meter hinaufzusteigen“. Nach insgesamt 18 Stunden erreichte das Team müde und wohlbehalten wieder die Oberfläche.  Zwar konnte noch keine weitere Verbindung zwischen höhergelegenen Höhlen entdeckt werden. Jedoch nehmen die Forscher reichlich neues Wissen über die Bergwelt und ihre verschlungenen Wege mit an die Erdoberfläche, das sie ihrem Ziel ein ganzes Stück näherbringt. „Die von uns verwendeten fischer Bolzenanker hielten sich auf der gesamten Expedition auch in überraschend schlechtem Gestein stabil“, ist Axel Hack erleichtert.

www.fischer.at

 

Hinweis: Die Meldung wurde von dem genannten Unternehmen verfasst. Das holzmagazin übernimmt für die Richtigkeit und Aktualität der Inhalte keine Haftung.
Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite benutzerfreundlicher zu gestalten. Wenn Sie diese Webseite nutzen, akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies.