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Eine Konferenz zeigt die Schwierigkeiten und den Handlungsbedarf bei Geschlechtergleichstellung in der Waldwirtschaft auf. 

Forst
Frauen haben noch einen längeren Weg bis zur Gleichstellung in der Forstarbeit vor sich. Foto: pixabay

Die 1. internationale Konferenz zur Gleichstellung der Geschlechter und zu Gender Equality in der Forstwirtschaft, online aus Traunkirchen/Oberösterreich, bündelte den Tatendrang von über 460 Teilnehmer*innen und vernetzte Personen von Nepal, über Sierra Leone, bis hin zu Mexiko und Finnland. Ein Resümee ist, dass in vielen Ländern die Forstwirtschaft männerdominiert ist und es an Chancengleichheit fehlt.

Netzwerke helfen den Frauen
Bei der Konferenz Wald in Frauenhänden stand die internationale Vernetzung von Frauen in der Forstwirtschaft im Vordergrund. Die Teilnehmer*innen lernten Initiativen und Best-Practice-Beispiele zur Förderung von Frauen in der Forstwirtschaft aus den unterschiedlichen Ländern kennen und konnten Verbindungen zwischen Forstfrauen-Netzwerken herstellen. Außerdem wurden Frauen und ihre Leistungen in der Forstwirtschaft sichtbar gemacht. Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) hat diese Konferenz gemeinsam mit den Forstfrauen, der International Union of Forest Research Organizations (IUFRO) und der International Forestry Students’ Association (IFSA) im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus und des österreichischen Walddialogs organisiert.

Frauen in ihrer Ausbildung fördern
Eröffnet wurde die Konferenz von Bundesministerin Elisabeth Köstinger, welche die Teilnehmer*innen aus mehr als 60 Ländern begrüßte. Sie wies darauf hin, dass Frauen eine Schlüsselrolle in der Zukunft der Wälder spielen. „Rund 30 % der Waldbesitzer*innen in Österreich sind weiblich, ihnen gehört ein Viertel der heimischen Waldfläche“, so die Bundesministerin. „Wichtig ist und bleibt es auch weiterhin Frauen in ihrer Ausbildung zu fördern und zu stärken, um in einer männerdominierten Branche Fuß zu fassen. Eine große Rolle spielen dabei erfolgreiche Netzwerke wie die Forstfrauen oder das 2019 vom BMLRT initiierte Frauenmentoring in der Forstwirtschaft“, so die Ministerin weiter.

Rückhalt für Frauen oder Gleichstellung der Geschlechter?
„Veränderungen gehen nicht schnell und einfach. Erst müssen wir bestehende Normen und Strukturen sichtbar machen und hinterfragen. Dazu müssen wir verstehen, dass Geschlechterrollen von Frauen und Männern wie auch von Organisationen und Netzwerken 'gemacht' werden“, meinte Gun Lidestav von der Schwedischen Universität für Agrar- und Landwirtschaft (SLU) in ihrer Keynote. Dabei werde es sicher auch Widerstand geben, da traditionelle Strukturen und Verhältnisse in Frage gestellt werden. Expliziter Rückhalt für Frauen sei wichtig, der Begriff Frauenförderung sollte allerdings mit “Gleichstellung der Geschlechter” bzw. “Gender Equality” weiter gedacht werden, da sonst die Geschlechterrollen “Frauen” und “Männer” wieder in den Vordergrund gerückt werden.

Pläne für Chancengleichheit erarbeitet
Darüber reden ist eine Sache, aber es in Organisationen umzusetzen, eine andere. „Deshalb hat das BFW diese Konferenz organisiert, darüber hinaus beteiligen wir uns aber auch an dem Projekt „Frauenmentoring in der Forstwirtschaft“ und haben einen ambitionierten Plan für Chancengleichheit am BFW erarbeitet“, erklärte Peter Mayer, Leiter des BFW. IFSA-Präsidentin Alina Lehikoinen aus Finnland fügte hinzu: „Gender sollte von Beginn des Studiums an offen diskutiert und in die forstliche Ausbildung einbezogen werden.“ Das Thema Chancengleichheit solle Teil des forstlichen Alltags werden.

Frauen haben schon viel erreicht
„Diese Konferenz hat mir gezeigt, dass Frauen in der Forstwirtschaft schon unglaublich viel erreicht haben. Die Hürden kennen wir. In der Zukunft ist von den Frauen in der Forstwirtschaft noch viel zu erwarten. Die Jugend ist schon bereit und ich freue mich auf ein gemeinsames Weiterarbeiteten", sagte Dagmar Karisch-Gierer, Obfrau der Forstfrauen. „IUFRO als globales Waldforschungsnetzwerk ist stolz darauf, einen Beitrag zur Konferenz Wald in Frauenhänden geleistet zu haben und Wissen zu teilen, das hilft, die Gleichstellung der Geschlechter im Zusammenhang mit Wäldern zu erklären und zu fördern“, unterstrich IUFRO-Präsident John Parrotta.

Dialog und Austausch spielten eine zentrale Rolle, unter anderem im digitalen Worldcafé mit Diskussionsräumen zu den Themen Waldbesitz, Organisationen, Bildung und Unternehmer*innentum auf Deutsch und Englisch. Die erarbeiteten Maßnahmen wurden anschließend in einer kurzen Session präsentiert. Daraufhin konnten sich die Teilnehmer*innen am virtuellen Marktplatz treffen, um sich über verschiedene Initiativen und Netzwerke zu informieren und auszutauschen. Sichtlich berührt über so viel Engagement beendeten die Veranstalter*innen die Konferenz – um viele neue Kontakte und Ideen bereichert. Mit einer Wortwolke wurden zum Abschluss von den Teilnehmer*innen visualisiert, was sie von der Konferenz mitnehmen: Engagement, Interaktion, Netzwerken, Diskussion, Go!

Linktipps:
Konferenz-Website: https://forstfrauen.at/de/konferenz-2021
Video: Forests in Fashion: https://youtu.be/Mi2TXc0b2_0

Hinweis: Die Meldung wurde von dem genannten Unternehmen verfasst. Das holzmagazin übernimmt für die Richtigkeit und Aktualität der Inhalte keine Haftung.
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