Holz überzeugt durch seine Natürlichkeit – und durch seine Kombinationsmöglichkeiten. Klug kombiniert können neue, optisch-spannende Akzente im Innenraum gesetzt werden.
Danzer entwickelte ein Verfahren zur Einarbeitung von beliebigen Metallintarsien in echte Holzoberflächen in vielen Iterationsschritten zur Serienreife. Foto: Danzer
Dekorative Holzwerkstoffe setzen heutzutage immer stärker auf die Kombination mit artverwandten und artfremden Materialien. Neben unterschiedlichen Holzarten zählen insbesondere auch andere Werkstoffe wie Stein, Beton, Aluminium, Kunststoff, Leder, Stoff und Metall dazu. Wie sich letztgenannter mit Holz zusammenführen lässt und dass es dabei nicht immer „echt“ sein muss, zeigen zwei renommierte Hersteller der Holzbranche.

Täuschende Optik
Das in Wals, bei Salzburg Stadt, ansässige Unternehmen Kaindl versteht den Rohstoff Holz als natürliche Basis für seine Ideen, die sie in den Bereichen Flooring und Interior-Design umsetzen. Dazu zählen die Metall Art Dekore aus der BOARDS LEAD collection, die von der hausinternen Design- und Produktentwicklungsabteilung in Salzburg entworfen, gefertigt und seit 2017 angeboten werden. „Das eingesetzte Dekorpapier wird digital hergestellt, gedruckt, beharzt und anschließend mit dem Holz verpresst. Als Trägerplatten fungieren Spanplatten, MDF, CDF, Tischlerplatten, Birke Multiplex und Multiverbundplatte mit Schichtstoff in unterschiedlichen Stärken,“ weiß Gerhard Dürnberger, Leiter Produktentwicklung und Marketing. Die Vorteile der Dekorplatte liegen, im Vergleich zu Echt-Metall, in der einfacheren Verarbeitung und den geringeren Kosten. „Darüber hinaus ist die Verwendung von Dekor weitgehend unempfindlich gegen thermische, chemische und mechanische Belastung als auch pflegeleicht, lichtecht und hygienisch“, ergänzt Dürnberger. Das schätzen auch namhafte große Küchenhersteller wie Pronorm, Nobilia oder Ballerina, die die Metall Art Dekore bereits für ihre Produkte im Einsatz haben.

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Die Metall Art Dekore von Kaindl sind effizienter als Echt-Metall. Foto: Kaindl

Metall-Intarsien

Wie Metall und Holz innovativ verbunden werden können, beweist der Vorarlberger Laubholzspezialist Danzer. Führend im Bereich Entwicklung und Herstellung von dekorativen Holzoberflächen für den Möbel-, Design- und Ausstattungsbereich realisierte Danzer vor acht Jahren ein neues, industriell hergestelltes Produkt für den Autohersteller Audi. „Audi bietet seitdem unter dem Namen ‚Aluminium Beaufort’ Zierteile aus Holz mit Aluminium-Nadelstreifen an. Da unser Herstellverfahren nur Designs mit parallelen Streifen erlaubte, für verschiedene Anwendungen aber auch andere Optiken gewünscht sind, die Metall mit Holz verbinden, haben wir die ‚Freeform’-Technologie entwickelt“, erzählt Eckart Schmitt, CEO Danzer Specialty Division. Bislang war dieser Prozess auf kostenintensive Handarbeit oder einfache lineare Muster beschränkt, seit 2015 können Furniere mit Metallintarsien in nahezu allen Formen aufgewertet werden“, so Schmitt. Über den Kern des Herstellverfahrens hält sich Danzer bedeckt – nur soviel: „Die Herausforderung auf dem Weg zu Danzer ‚Freeform’ war, die notwendigen Arbeitsschritte zu automatisieren. Beispielsweise muss die Intarsie jedes Mal präzise dort positioniert werden, wo sie hingehört, und die Verklebung muss schnell und zuverlässig erfolgen. Auch die Möglichkeit zur Weiterverarbeitung musste abgesichert werden: Die Auswahl der Metalllegierung beeinflusst das Verhalten von Danzer ‚Freeform’ beispielsweise beim Schleifen und Lackieren.“ Gestalterisch ergeben sich für Designer und Produktentwickler zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. „Verzierungen, Schriftzüge oder Logos schaffen Differenzierung und können kundenindividuell und wirtschaftlich in Holzoberflächen eingearbeitet werden“, weiß Schmitt. Bereits realisierte Projekte mit Danzer ‚Freeform’ waren bisher Showcars verschiedener Automobilhersteller. Serienprodukte für verschiedene Anwendungen von Automobil über Möbel zu Innenausbau und hochwertige Verpackungen befinden sich in der Entwicklungsphase. Laut Schmitt sollen erste Produkteinführungen ab dem Jahr 2019 folgen. (swi)
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