Ende des 18. bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts waren Holzbibliotheken, so genannte Xylotheken, weit verbreitet. Jede Holzart wurde in ihrem eigenen „Holzbuch“ erfasst und beschrieben. Sie dienten Forstleute und Fachleute des verarbeitenden Gewerbes als Informationsquelle, fassten sie doch die wichtigsten natürlichen Eigenschaften der jeweiligen Baumart sowie ihre Nutzungs- und Bearbeitungsmöglichkeiten zusammen.
Das Innenleben der Holzbücher besteht allerdings nicht aus Papierseiten: „Gebettet auf Moos birgt er in seinem Inneren die wichtigsten forstbiologischen Einzelteile des Gehölzes: Quer- und Schrägschnitte von Ästen, konservierte Blüten und Blätter, Wurzelpräparate, Samen, Blütenstaub und sogar die Asche der jeweiligen Art. In der Mitte des Bandes, geschrieben auf einem kleinen, zusammengefalteten Zettel, findet sich zu jedem Gehölz eine Kurzbeschreibung“, schreibt informationsdienst-holz.de.
Die Hohenheimer Holzbibliothek ist etwa 200 Jahre alt und mit ihren 189 Bänden eine der größten Xylotheken Deutschlands. Alle Inhalte und Bilder der Bibliotheks-Bände sind über das Internet abrufbar, vor Ort kann die Xylothek im Zoologischen und Veterinärmedizinischen Museum der Universität Hohenheim besichtigt werden.