Die ETH Zürich baut mit dem „House of Natural Resources“ auf dem Hönggerberg in Zürich derzeit ein neues Bürogebäude, das gleichzeitig ein Forschungslabor ist.
Transparente Fassaden und eine fugenlose Außenhülle sollen das „House of Natural Resources“ zu einem angenehmen Arbeitsort machen. Foto: mml architekten
Als Labor für nachhaltiges Bauen versteht sich das Gebäude, bei dem innovative Technologien sowie neue Bauteile aus Schweizer Laubholz getestet werden. So kommt bei dem Projekt eine Weltneuheit zum Einsatz: eine Holz-Beton-Verbunddecke mit Buchenholz aus Schweizer Wäldern. Die rund vier Zentimeter starke Buchenholz-Furnierplatte dient dabei sowohl als Schalungselement, als auch als Armierung. Taschenförmige Vertiefungen in der Platte gewährleisten den Verbund mit der 16 Zentimeter dicken Betonschicht, die aufgebracht wird: Dadurch entsteht eine Verbunddecke, die ähnlich gute Trageigenschaften wie eine Stahlbetondecke hat.
 
Auch die Rahmenkonstruktion aus Brettschichtholz im „House of Natural Resources“ ist einzigartig. Die Stützen bestehen aus Eschenholz, die Träger sind aus Esche und Fichte zusammengesetzt, um die Festigkeit zu erhöhen. Die Knoten, in denen sich Träger und Stütze treffen, sind durch Laubholz verstärkt und besonders steif. Alle Träger sind mit einem Kabel, das im Innern durch das Holz geht, vorgespannt. Die Träger zentrieren sich dadurch selber und die gesamte Tragkonstruktion ist besonders verformbar, was sie deutlich erdbebensicherer macht.


Die mit Laubholz verstärkte Rahmenkonstruktion prägt das neue Gebäude. Foto: ETH Zürich

Ob sich diese Rahmenkonstruktion und diese Art der Holz-Beton-Verbunddecke auch auf lange Sicht bewähren, soll das Forschungsprojekt zeigen. Das „House of Natural Resources“ wird ständig mit Sensoren überwacht, sodass erstmals das Tragverhalten in einem normal genutzten Gebäude über mehrere Jahre untersucht werden kann.
 
Geplant sind für das „House of Natural Resources“ außerdem Solarelemente, die mit Hilfe von Holzmodulen ausgerichtet werden. Eine adaptive Solarfassade soll für zusätzlichen Strom sorgen, eine neuartige Holzfassade verspricht zudem erhöhte Witterungsbeständigkeit und Stabilität. 
 
Aktuell wird am obersten Geschoss gebaut, im Mai 2015 soll das Gebäude eingeweiht werden und Büros der Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie beherbergen. Die Baukosten des „House of Natural Resources“ betragen rund sechs Millionen Schweizer Franken.

ETH Zürich

Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie
 
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