Deutsche Forscher haben sich zum Ziel gesetzt, die Herstellung von Carbonfasern aus Lignin, einem Bestandteil von Holz, bis zur Marktreife weiterzuentwickeln.
Fasern aus Lignin könnten deutlich günstiger als solche aus fossilen Rohstoffen sein. Foto: Fraunhofer IAP
Das Projekt des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung (IAP) und des Faserinstituts Bremen e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, ligninbasierte Carbonfasern in der für den Leichtbau erforderlichen Qualität herzustellen. Am Ende der Entwicklungsarbeiten soll eine C-Faser stehen, die geeignet für Anwendungen in der Luftfahrt ist.
 
Momentan werden Carbonfasern zur Verstärkung der Karossen von Flugzeugen, Formel1-Wagen oder Segelschiffen eingesetzt und geben Tennisschlägern oder Flügeln von Windkraftanlagen Halt. Das Material ist aufgrund seiner Eigenschaftskombination – hochstabil und besonders leicht – sehr interessant für den Leichtbau, ist jedoch noch zu teuer für Massenanwendungen.
 
Der Holzbestandteil Lignin mit seinem Kohlenstoffanteil von etwa 55 bis 65 Prozent wäre eine kostengünstige Alternative zu fossilbasierten Carbonfasern. Weltweit fallen in der Papierherstellung davon rund 50 Millionen Tonnen jährlich an, die meist thermisch verwertet werden. Hier sehen die Forscher Potential für die angestrebte Preissenkung: Schätzungen zufolge würde eine ligninbasierte Carbonfaser langfristig nur rund 4,50 €/kg kosten, die aus fossil-basierten Polyacrylnitril gewonnene Faser im Vergleich dazu mindestens 9,50 €/kg.
 
Das aktuelle Projekt, das die Fasern bis zu einer  Anwendung in Massenmärkten bringen will, wird von der deutschen Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. gefördert und von der Airbus Deutschland GmbH Industriepartner unterstützt.
 
 
 
 
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