Ein neues Messverfahren für Formaldehydemissionen aus Holzwerkstoffen verkürzt die bisherige Messzeit um mehrere Stunden.
Die neu entwickelte Messtechnik soll künftig direkt im Produktionsprozess zum Einsatz kommen. Foto: commons.wikimedia.org/Elke Wetzig
Mit dem Verfahren lassen sich die Emissionen aus Spanplatten und anderen Holzwerkstoffen deutlich schneller als bisher bestimmen – ein Messintervall benötigt nur noch 20 bis 25 Minuten. Emissionen könnten so schon im Herstellungsprozess gemessen und die Ergebnisse in die Prozessteuerung integrieret werden.
 
Die neue Messtechnik, die von einem Forschungsverbund bestehend aus der Universität Göttingen, dem Laser-Laboratorium Göttingen, der Fagus-GreCon Greten GmbH und der Glunz AG entwickelt wurde, basiert auf der Festphasenmikroextration zur Probennahme und einem im Vorhaben entwickelten GC-FAIMS-System - Gaschromatography-High Field Asymmetric Waveform Ion Mobility Spectrometry - als Sensor. Als Probenmaterial werden Späne sowie Prüfkörper aus Spanplatten verwendet, die Entnahme der gasförmigen Probe erfolgt direkt im Dampfraum. Im GC-FAIMS-System erfolgt daraufhin im GC die Substanztrennung und durch das FAIMS die eigentliche Detektion. Die Ergebnisse der Neuentwicklung korrelierten mit den Werten der Referenzmethoden, prinzipiell sind auch VOC-Emissionen aus Holzwerkstoffen mit dem neu entwickelten System messbar.
 
Neben der Entwicklung des Messsystems wurde der Einfluss von Rohstoffen und Produktionsparametern auf die Formaldehydabgabe von Spanplatten untersucht. Hier zeigte sich, dass der Einsatz von Altholz problematisch sein kann: Trotz Nutzung von formaldehydfreiem Bindemittel konnte schon ein moderater Anteil an hoch emittierendem Altholz die Gesamtemissionen deutlich erhöhen. Das neue System ist grundsätzlich einsatzbereit für die Laboranwendung, für die at-line-Produktionskontrolle sind noch weitere Automatisierungsschritte nötig.
 
 
 
 
 
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