Die Zeiten, als der Zimmermeister nach der nächsten Steckdose für seine Handwerksgeräte suchte, sind vorbei. Heute regieren im Werkzeugkoffer der Akkuschrauber und die kabellose Kappsäge. Wie geht die Entwicklung bei der Akkuleistung weiter? Von Anton Sprenger
Die Zukunft der Werkzeuge ist kabellos - das versprechen Hersteller wie Bosch, aber auch Festool, Mafell oder Metabo. Bild: Bosch
Mit der steigenden Performance der Akkugeräte steigt ihr Anteil am Elektrowerkzeuge-Markt. Bis zu sechs Amperestunden Kapazität und lange Laufzeiten bieten aktuelle Akkus. Sie lassen sich in rund 40 Minuten auch wieder aufladen – gerade im täglichen Einsatz ist das für Profihandwerker ein wichtiger Faktor. Selbst bei größeren, leistungsstarken Werkzeugen wie Bohrhämmern und sogar Kreissägen können die Akku-getriebenen Versionen mittlerweile mit ihren verkabelten Geschwistern mithalten oder sind bereits leistungsfähiger. Dabei können die Akkus werkzeugübergreifend verwendet werden.

Die Hersteller von Handwerksmaschinen setzen bei ihren Entwicklungen auf neue Zellen-Größen und andere Verbindungslösungen, welche die Übergangswiderstände und damit die Erwärmung besser im Griff haben. Eine neue Generation von Lithium-Akkus hat Metabo entwickelt. Die LiHD genannten Stromspeicher liefern nach Angaben des Unternehmens 67% mehr Leistung als bisher, die Werkzeuge dürfen also stärker sein. Außerdem steigt die Laufzeit bei Leistungsabgaben von 800 Watt um 87%, die Lebensdauer soll um 100% länger sein. Die LiHD sind mit den vorhandenen Werkzeugen kompatibel und machen die Einheit bei gleicher Kapazität kompakter. EneRacer heißt eine neue Akku-Technologie von Bosch, die laut Herstellerangaben 30% kompakter im Vergleich zu bisher verfügbaren mit gleicher Batterieleistung ist. Die Werkzeuge und Akkus von Bosch sind nach IP zertifiziert (IP X4), also spritzwassergeschützt. Das gelte allerdings auch für das Profi-System von Stihl, sagt Sprecherin Petra Möck. Als Detail haben die Ingenieure von Stihl eine Besonderheit bei der Akkuaufnahme von Kettensägen konstruiert: die zwei Raststufen. In der ersten Raststufe sitzt der Akku zwar fest im Akkuschacht und kann nicht herausfallen. Er berührt jedoch nicht die Kontakte im Gerät. Erst in der zweiten Raststufe ist der Akku komplett eingeschoben und die Motorsäge betriebsbereit. „Auf leistungsstarke 36-Volt-Akkus (2,6 Ah) mit Sicherheits-Stoppfunktion setzt Mafell für seine Kapp- und Kreissägen bis 55 Millimeter Schnitttiefe. Unter realen Baustellenbedingungen können mit einer Akkuladung über 100 m MDF-Platten mit einer Stärke von 19 mm geschnitten werden“, betont Ralf Kohler, Leiter Gesamtvertrieb und Marketing. Seit September bietet Festool ein neues Ladesystem für Akkupacks an. Das Airstream Schnellladegerät SCA 8 mit Kühlfunktion lädt die neuen Airstream Akkupacks nicht nur um den Faktor 2,5 schneller, sondern informiert zudem durch eine Anzeige über die Restladedauer, heißt es.

Ein Interview mit Jürgen Zehnder von Festool über die Zukunft des kabellosen Arbeitens finden Sie im Heft oder im ePaper auf den Seiten 40 und 41.
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