Ein EU-Forschungsprojekt hat sich mit der Wiederverwertung von Altholz aus der Baubranche beschäftigt, um den Rohstoff werterhaltend recyclen zu können.
Aufgabe der Forscherwar es, geeignete Messtechniken zu identifizieren, um Kontaminationen im Holz zu erkennen und effiziente Verfahren zur Oberflächenreinigung zu etablieren. Foto: pixabay.com
Gebrauchtholz mehrfach wiederzuverwerten ist das Ziel des Projekts CaReWood, kurz für Cascading Recovered Wood. 15 Projektpartner aus fünf Ländern wollen den Rohstoff in einer Kaskadennutzung als Massivholz aufarbeiten und somit zu einer verbesserten Ressourceneffizienz beitragen - bislang wird Altholz entweder thermisch genutzt oder zerkleinert zu Spanplatten verarbeitet.

Die Forscher haben herausgefunden, dass sich große Gebrauchtholzstücke ohne Qualitätsverlust recyceln lassen und damit für eine hochwertige Nutzung wie Haus- oder Möbelbau durchaus geeignet sind: „Dazu wurden im Projekt die nötigen Messtechniken zur Erkennung der Kontaminationen im Altholz und die Verfahren zur Oberflächenreinigung entwickelt“, berichtet „detail.de“ online.

Beim Gebäuderückbau etwa fallen große Mengen Bauholz in hervorragender Qualität an, die sich prinzipiell recyceln lassen – dies trifft auch auf Althölzer zu, die oberflächlich mit Holzschutzmitteln behandelt wurden, wie die Forschungen ergaben. „Selbst in diesem oberflächlich kontaminierten Lignocellulosematerial befindet sich eine nicht unbeträchtliche Menge verwertbaren Holzes, das es durch adäquate Trenn- und Sortierverfahren zurück zu gewinnen gilt“, sagt Peter Meinlschmidt, Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Holzforschung WKI.

Per Röntgenfluoreszenz, LIBS (Laser Induced Breakdown Spectroscopy), der GC-Faims-Technik (Gas Chromatography-Field Asymmetric Ion Mobility Spectrometry) und der Nahinfrarotspektroskopie stellen die Wissenschaftler fest, ob Hölzer kontaminiert sind, wie tief die Verunreinigungen sitzen und wieviele der Deckschichten abgetragen werden müssen. Das Ergebnis: „Wenn man die Deckschichten wenige Millimeter tief abtrennt, so ist das ausreichend. Zum Reinigen der Oberflächen wendeten die Forscher unterschiedliche Verfahren an: Neben dem Abbürsten mit rotierenden Bürsten und dem Sandstrahlen mit diversen Strahlenmitteln wurde zudem das Absägen und Abhobeln eingesetzt.

„Unabhängig von der Holzart und unabhängig davon, ob Holzschutzmittel, Kunststoffe oder Lacke eingesetzt wurden, ist das Holz dann frei von unerwünschten Stoffen“, so Meinlschmidt. Auch die Querzug- sowie die Biegefestigkeit werde geprüft, um die mechanische Stabilität des unter den Deckschichten liegenden Rohstoffs zu ermitteln. Neben dem Umweltschutzgedanken spreche laut Meinschmidt für das Upcycling, dass Altholz qualitativ oftmals von besserer Qualität mit besseren mechanischen Stabilitäten sei, da Baumbestände früher langsamer wuchsen als in den letzten Jahrzehnten angepflanzte Wälder.

Bericht „detail.de“

Fraunhofer Gesellschaft 

Projektwebseite CaReWood
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