Im Projekt „Lignoplast“ arbeitete ein Forscherverbund daran, Lignin als Chemierohstoff beispielsweise für die Herstellung von ökologischem Bauschaum nutzbar zu machen.
Im Baubereich kommen Polyurethanschäume häufig zum Einsatz. Foto: ©FNR / iStock/MartinFredy
Ziel des Vorhabens „Lignoplast“, unter Koordination des deutschen Fraunhofer-Zentrums für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP, war es, innovative Verfahren zu entwickeln, um aus verschiedenen Lignintypen aromatische Synthesebausteine zu gewinnen und damit Klebstoffe, Lacke, Polyurethane und Epoxide herzustellen und zu erproben. Verholzte Biomasse besteht in der Trockenmasse bis zu 30 Prozent aus Lignin - damit gehört diese Substanz zu den häufigsten organischen Verbindungen der Erde. Bislang fällt Lignin vor allem als Nebenprodukt der Zellstoffproduktion an.

Die basenkatalytische Spaltung, die sich für alle Lignintypen eignet, habe sich als besonders vielversprechender Prozess erwiesen, um die komplex aufgebauten Lignin-Moleküle in einfache Bausteine zu zerlegen, informiert die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe FNR in einer Mitteilung. Aus diesen lassen sich dann neue Verbindungen synthetisieren: Aus den Produkten lassen sich beispielsweise hochwertige PUR-Hartschäume herstellen, die sich etwa als Isolationsmaterial für den Bausektor eignen. Vom Fraunhofer WKI synthetisierte Ligninderivate und ligninbasierte Polyole wiederum ließen sich vielfältig für Polyurethan-Gießharze verwenden.

Die Projektergebnisse zeigen laut FNR vielversprechende Ansätze auf, um mit Lignin petrochemische Rohstoffe in Produkten im Sinne der Bioökonomie zu ersetzen. Für eine Kommerzialisierung müssen Lignin und daraus gewonnene Chemikalien jedoch in ausreichender Menge und konstant verfügbar sein. Daher gelte es, alternative Aufschlussverfahren zu etablieren, damit künftig anstelle von Kraft-Lignin die besser geeigneten Lignintypen wie Organosolv-Lignin anfallen. Letzteres lässt sich besonders gut aus Laubholz gewinnen, das im Zuge des Waldumbaus vermehrt zur Verfügung steht. 

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe

Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP
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