Satteldach, Walmdach oder doch ein modernes Flachdach? Und welche Dachformen eignen sich überhaupt für den Bau mit Holz? Grundlegend: (Fast) alle.
Ein Flachdach sieht zwar moderner aus, ein Steildach ist jedoch wesentlich effizienter. Foto: pxhere.com
Je nachhaltiger wir bauen, desto mehr rückt der Baustoff Holz ins Licht der allgemeinen Aufmerksamkeit. Am besten vom Grundstock bis hinauf auf den Dachstuhl in einem Material, denn dadurch können wir die Gebäude in Zukunft noch leichter rückführen. Allerdings sollen sie auch den optischen und wohnlichen Ansprüchen der zukünftigen BewohnerInnen entsprechen. Gerade hier trägt das Dach viel bei. Es formt den Charakter eines Hauses. Schränkt der Baustoff Holz aber gerade hier vielleicht ein?

Alfred Steingress von der Plattform Dachvisionen gibt Entwarnung: „Im Prinzip nicht. Jedes Material, das üblich ist, kann verwendet werden.“ Und auch in Sachen Bauweise weiß er zu beruhigen. In Österreich gebe es genug Fachleute, die genau wissen, worauf es ankomme. Solange man deren Kompetenz in Anspruch nimmt, gebe es nicht viel zu bedenken. Allerdings spricht er sich klar gegen eine bestimmte Dachform aus: Das Flachdach.

Nein zum Flachdach
Nicht nur beim Holzbau solle man lieber die Finger davon lassen, denn Flachdächer sind schadensanfälliger als Steildächer. „Beim Steildach kann Wasser einfach abfließen. Beim Flachdach geht das aber nicht und so kann der Schaden viel leichter bis in den Wohnraum gelangen“, erklärt Steingress.

Eine Studie der TU Wien bringt noch einen weiteren Nachteil der Flachdächer zum Vorschein: Sie sind teurer. Im Vergleich zu einem ausgebauten Steildach kommt es schon beim Bau teurer. Im Lebenszyklus spart man sich nach den Ergebnissen der Studie insgesamt 400 €/m2. Hinzu kommen die ökologischen Nachteile des Flachdachs. Allein die CO2-Produktion liegt weit über der eines vergleichbaren Steildachs und auch die starke Isolierung spielt hier hinein.

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Foto: pixabay

Wartungszeit
Steingress weiß noch von anderen Problemen von Flachdächern: „Laut einer österreichischen Norm müssen Flachdächer jährlich gewartet werden.“ Bei einem Steildach müsse man nur gelegentlich Platten oder Ziegel austauschen. Außerdem: „Es gibt mittlerweile auch Versicherungen, die bei einem Flachdach eine höhere Prämie verlangen.“

Und dann gibt es noch die Nachteile bei der Integration von Primär-Energie. Ein Steildach ist einfach praktischer, wenn man Photovoltaik-Module einbauen will, als ein Flachdach. Es gliedert sich nicht nur schöner in das Gesamtkonzept ein, sondern ist auch effizienter. Im besten Fall natürlich mit Südausrichtung und einem Winkel von circa 30°. Gerade ein asymmetrisches Satteldach oder ein Pultdach mit einer großen Dachfläche beweisen hier ihre Effizienz. Ein Pultdach birgt zusätzlich den Vorteil von mehr zusätzlichem Wohnraum.

Keine großen Unterschiede
Abgesehen vom Flachdach gebe es allerdings keine großen preislichen Unterschiede zwischen den Dachformen. Zumindest bis auf die Faustregel: „Je aufwendiger, desto teurer.“ Nach der wird ein Walmdach mit Erkern ein größeres Loch ins Budget reißen als ein schlichtes Satteldach.

Was uns abschließend zu einer Empfehlung bringt, die eigentlich keine ist. Die Dachform spielt kaum eine Rolle. Es geht immer um die Umsetzung und das Gesamtkonzept. Dann lässt sich auch nachhaltig alles machen. (flb)
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